Eichsfeld. Bette Davis wusste: Altern ist hart. Das DRK zeigt, wie in einem Eichsfelder Dorf Ängste lindert und Mobilität fördert.

„Alt werden ist nichts für Feiglinge!“, sagte Hollywoodschauspielerin Bette Davis, bevor sie mit 81 Jahren an Brustkrebs starb. Je älter die Menschen werden, desto größer sind ihre Ängste und dabei ist die größte Angst, im Alter pflegebedürftig zu werden, seine Eigenständigkeit zu verlieren und den Angehörigen zur Last zu fallen.

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Das Altern bringt eine Fülle von körperlichen Problemen mit sich, die frustrierend sein können. Unsere Körper funktionieren einfach nicht mehr so gut wie früher. Man ist in besonderer Weise auf qualifizierte Hilfe, Achtung der Menschenwürde und Wahrnehmung seiner Interessen durch andere angewiesen. Von allen Wünschen auf der Welt steht der Wunsch nach Gesundheit an erster Stelle und das nicht erst seit Corona. Je älter man wird, desto mehr schätzt man, gesund zu sein.

Mobilität der Tagesgäste und Angebote auf dem Dorf

Die Tagespflege und der ambulante Pflegedienst des DRK in Bischofferode hatten jetzt zum 2. Gesundheitstag eingeladen, um über ihre Arbeit zu berichten und ihre besonderen Angebote vorzustellen. Auch auf dem Dorf gibt es Menschen, die aufgrund nachlassender Mobilität vereinsamen. Mit dem breiten Angebot in der Tagespflege wird die Mobilität der Tagesgäste gefördert, das Gedächtnis trainiert, ein unterhaltsamer Tag in froher Runde organisiert und pflegende Angehörige entlastet.

Bei der häuslichen Pflege gerät man oft an seine Grenzen und ist froh und dankbar, wenn man seinen Angehörigen für ein paar Stunden in anderer Umgebung gut betreut weiß, war zu hören. Da die Tagespflege mehr Zeit zur Verfügung hat, sich individuell mit einem jeden zu befassen, könne man verhindern, dass Menschen vorzeitig in ein Alten- und Pflegeheim müssen und so lange wie möglich in ihrem Zuhause wohnen bleiben können, heißt es von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

64 Klienten nehmen dieses Angebot in der Tagesstätte zurzeit wahr. Manche kommen nur für einen oder zwei Tage, und andere werden die ganze Woche betreut. Insgesamt liegt die Auslastung bei 65 Prozent, das heißt, es gibt noch freie Kapazitäten und jeder, der Hilfe braucht, ist herzlich willkommen. An dem 2. Pflegetag war nicht nur das Haus festlich geschmückt und roch es nach Kaffee und frischen Waffeln, sondern zahlreiche Kooperationspartner wie AOK, Sanitätshaus Jüttner, DRK Hausnotruf, die Sparkasse, der Palliativdienst Hope und die Pflegeberater standen bereit, um rund um die Pflege Information und Beratung anzubieten.

Beratung für Angehörige und Durchblick bei Bürokratie

In dem Raum, in dem Ben Kuhnhold den Gästen Halswirbelsäulentest und -vermessung anbot, war reges Treiben. Wenn bei einem Besucher eine Veränderung festgestellt wurde, konnte man sich über Kurse, Leistungen oder Bonus beraten lassen. In einem mobilen Beratungsbüro vor der Tür warteten ausgebildete Pflegebegleiterinnen auf Besucher. Ihre Aufgabe ist es, Pflegende zu unterstützen und ihnen Hilfe zukommen zu lassen, zum Beispiel bei der Beantragung eines Pflegegrades oder bei der Organisation einer Haushaltshilfe. Wenn jemand Bedarf hat, kann die Beratung in den eigenen vier Wänden des Pflegenden erfolgen. Die Beratung ist kostenlos. Wer schon einmal in der Situation war, einen lieben Angehörigen zu pflegen, weiß, mit wie viel Bürokratie man sich herumschlagen muss und welche täglichen Herausforderungen auf einen warten.

Im Kaminzimmer begrüßte Vizepräsident des DRK, Franz Jaworski, zahlreiche geladene Gäste, zu denen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Politiker und die DRK-Vorstände Lars Herting und Florian Blacha gehörten. Franz Jaworski bedankte sich bei Pflegedienstleiterin Simone Engel und ihren Mitarbeiterinnen für die hervorragende Arbeit. Die Tagesstätte hat bei den Gästen einen guten Ruf. Sie schätzen das abwechslungsreiche Angebot und die liebevolle Betreuung. Bei Kaffee und Kuchen informierten sich die Gäste über die Arbeit des DRK-Kreisverbandes und unterhielten sich angeregt. Alle sind sich einig, dass die Tagespflege mit ihren Angeboten ein großer Glücksumstand für die Gemeinden und ihre Bewohner ist.

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