Gera. Die Schau „Ans Licht gebracht. Schätze aus dem Depot“ ist noch bis 20. Mai zu sehen

„Der Mensch füllt Bücherregale, vergrößert die Briefmarken-Kollektion, sammelt Plüschtiere, Babypuppen, Überraschungseier, Modellautos im Millionenwert wie einen Lamborghini Aventador Gold, alte Gläser, Ansichtskarten… Für den Alltag sind Payback-Punkte gut für diverse Rabatte…“, schreibt Annerose Kirchner. Die Ostthüringer Schriftstellerin hat für die aktuelle Sonderausstellung in der Geraer Orangerie Texttafeln verfasst. Seit dieser Woche ergänzen sie die Schau „Ans Licht gebracht. Schätze aus dem Depot“, die noch bis 20. Mai zu sehen ist. Darin sind mehr als 80 Werke vom 16. bis 20. Jahrhundert der Geraer Kunstsammlung ausgestellt, darunter Arbeiten namhaftester Künstler wie Lucas Cranach, Albrecht Dürer, Paul Gauguin, Auguste Renoir und Auguste Rodin.

Annerose Kirchners Texte setzen sich mit dem weiten Feld des Sammelns auseinander. Sie führen von den Anfängen der Menschheit, als unserer Vorfahren noch instinktiv sammelten, „um sich ihre Nahrung zu sichern“ über die Wunderkammern der Renaissance und Goethes Sammelleidenschaft bis zu heutigen Rückgabeforderungen von NS-Raubkunst. „Zwischen 1933 und 1945 sollen die Nazis nach Schätzungen über eine halbe Million Kunstschätze geraubt haben. Wie viele noch in Museen oder in Privatbesitz sind? Fachleute gehen von Zehntausenden aus“, schreibt die Autorin. Darüber hinaus verweist sie aufs Naturkundemuseum Gera, in dem sich bis 11. August die Sonderschau „Früher Sammler, heute Nerd – Wissenschaftliches Sammeln im Wandel der Zeit“ ebenfalls dem Thema widmet.

Beide Geraer Ausstellungen sind täglich außer montags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

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