Ichtershausen. Der Thüringer Verein Special Search Dogs hat sich am Wochenende mit Hunden in Ichtershausen zum Charity-Trailtag getroffen.

Am Samstag war internationaler Charity-Trailtag. „Und wir sind dabei!“, so die klare Ansage vom Verein Special Search Dogs (SSD) Thüringen aus Egstedt. Europaweit treffen sich an diesem Tag Hundefreunde und Trailen mit ihren Tieren. So auch auf dem Hundesportplatz des Ichtershäuser Hundevereins.

Plötzlich wird eine Person vom Verein vermisst. „Hat jemand Gerlinde gesehen“, ruft Annette Hartig. Schnell holt sie die sechs Jahre alte Emma zu sich, legt das Suchgeschirr an und lässt die Bloodhound-Dame genau dort schnuppern wo Gerlinde zuletzt gesessen hat.

15 Hunde zählt der Verein

Und dann ist Emma nicht mehr zu halten. Quer über den Platz läuft sie los. Annette Hartig kommt kaum noch mit. Nach knapp 200 Metern bleibt die Suchhund-Dame hinter einem dicken Baum stehen und bekommt eine Belohnung von der vermissten Gerlinde Schüffler. Sie hatte sich im Rahmen der Ausbildung hier versteckt und wurde sofort gefunden.

Der Verein Special Search Dogs mit seinen zwölf aktiven Mitgliedern hat 15 Hunde. „Bloodhound, Border Collies oder auch Beagle eignen sich besonders gut als einsatzfähige Suchhunde“, erzählt Danuta Spyth-Schmidt. Alle Hunde haben eine Ausbildung von zwei bis drei Jahren hinter sich. Wöchentlich wird trainiert. „Wir haben einen Hundeplatz im Egstedter Forst und dort findet auch die Ausbildung statt“, ergänzt der Vereinsvorsitzende Andreas Hartig. Die SSD ist nur in Thüringen unterwegs, wird Hilfe angefordert, geht es aber auch in die Nachbarbundesländer. „Und bei der Tier (Hund und Katze) und Menschensuche in den letzten Jahren waren wir mit unseren Tieren sehr erfolgreich“, so Hartig. Auch geht der Verein in Schulen, sichert Veranstaltungen ab.

Für den Charity-Trailtag hat der Egstedter Verein auch die Sportfreunde aus Sonneberg und Römhild nach Ichtershausen eingeladen. Alle zusammen haben am Morgen schon mehrere Suchen (Mantrailing) mit den Hunden erfolgreich absolviert. Mantrailing ist die Personensuche unter Einsatz von Gebrauchshunden, die Mantrailer oder Personenspürhunde genannt werden. Dabei wird der hervorragende Geruchssinn der Hunde genutzt.

Der Unterschied zwischen einem Mantrailer und anderen Suchhunden besteht darin, dass der Mantrailer bei der Suche verschiedene menschliche Gerüche voneinander unterscheiden kann und sich trotz vieler Verleitungen ausschließlich an den Geruchsmerkmalen der gesuchten Person orientiert.

Mantrailer können nicht nur auf Spuren von Fußgängern eingesetzt werden, selbst die relative Abgeschlossenheit eines fahrenden Autos verhindert nicht, dass Personen Spuren hinterlassen. Mantrailer können, im Unterschied zu Fährtenhunden, auch in Gebäuden und auf bebauten Flächen eingesetzt werden. Beim Mantrailing werden die Duftmoleküle der Zielperson gesucht, und nicht Bodenverletzungen wie bei der Fährtenarbeit. Beim Mantrailing wird ein Geruchsträger mit dem Individualgeruch der zu suchenden Person verwendet, um den Hund anzusetzen. Die Qualität des Geruchsträgers ist entscheidend für die Suche.

Und nach allen Strapazen steht schon fest: Beim Charity-Trailtag spendet der Verein dieses Jahr für das Friedensdorf. Wer Interesse hat und mitarbeiten möchte, ist willkommen.

www.special-search-dogs.de