Nordhausen. Redakteur Jens Feuerriegel sieht die Stadt Nordhausen plötzlich auch mit anderen Augen.

Das letzte Kind hat Fell. Bei dem Spruch haben wir jahrelang nur gelächelt. Wir doch nicht, haben wir gesagt. Doch, auch wir, müssen wir jetzt kleinlaut zugeben.

Es ist Liebe auf den ersten Blick. Selbstverständlich ein Mädchen. Wer will schon einen Rüden, der alles markiert, was ihm im Weg steht.

Die Kleine bereichert unser Leben. Auch nachts, wenn uns zehn vor drei eine feuchte Nase weckt und wir halb müde, halb stolz eine Runde ums Quartier drehen. Ja, sie ist schon stubenrein. Uns zuliebe.

Es gibt auch widerspenstige Momente. Und ja, wir regen uns auf. Aber dieser Blick aus ihren Augen kann auf der Stelle unseren Puls um 20 Schläge pro Minute senken.

Nur eins schmälert unser Glück: Seit wir mit unserer Kleinen durch die Stadt spazieren, wird uns klar, wie viel Abfall hier überall herumliegt. Was die Leute so alles wegwerfen. Achtlos und gleichgültig. Hundetrainer behaupten: Man habe zwei Sekunden, um zu reagieren. Wir nicht. Unsere Kleine ist ein Staubsauger. Aber sie weiß es bestimmt längst: Wir meinen es nur gut, wenn wir ihr pausenlos die Beute wieder aus dem Maul fingern.

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