Bad Langensalza. Vier Spiele, vier Siege: Die Handballerinnen des Thüringer HC bleiben nach einem souveränen 29:22 gegen Chambray makellos und sind sicher in der Runde der letzten acht.

Die Handballerinnen des Thüringer HC haben ein weiteres großes Etappenziel erreicht. Mit einem 29:22 (14:9) gewannen sie am Samstag zwei Wochen nach dem Hinspiel auch das Rückspiel gegen Chambray Touraine. Nach vier Siegen in vier Spielen der European-League-Gruppenphase haben die Thüringerinnen damit das Ticket für das Viertelfinale vorzeitig in der Tasche. In den ausstehenden Duellen bei Braila am nächsten Samstag (18 Uhr) sowie gegen Zagreb (18. Februar, 14 Uhr) geht es für den Spitzenreiter um seine herausragende Schützin Johanna Reichert (elf Tore) noch um die Frage Erster oder Zweiter. Zuvor lockt ein Bundesliga-Spitzenspiel in die Salza-Halle. Am Mittwoch ist der Dritte Bensheim/Auerbach beim Zweiten zu Gast (19.30 Uhr).

Die Gäste schöpften alle Mittel aus. Am Donnerstag waren sie angereist, um optimal vorbereitet in das Schicksalsspiel zu gehen. „Das ist Chambrays letzte Chance“, unterstrich THC-Trainer Herbert Müller im Vorfeld mit Blick auf den Tabellenstand der Gruppe B die Bedeutung des Duells zwischen dem Ersten und Dritten.

Laura van der Heijden lässt Hoffnung keimen

Alles außer einer Niederlage hätte den vorzeitigen Einzug ins Viertelfinale für die verlustpunktfreien Thüringerinnen nach dem 32:25 gewonnenen Hinspiel bedeutet. Bis auf Sara Rønningen, die sich einen Muskelfaserriss zugezogen hatte, begannen die Einheimischen nach vielen Krankheitsfällen in voller Besetzung. Der Gast hingegen startete mit dem Mut, alles zu riskieren – und mit Laura van der Heijden, die Hoffnung keimen ließ.

Im Hinspiel hatte sie den THC bereits zu Beginn mehrfach kalt erwischt. Auch diesmal legte die Niederländerin einen Blitzstart mit drei Treffern hin. Ehe sich sie Einheimischen versahen, lagen sie 1:4 hinten (8.).

Sieben Minuten ohne Gegentor läuten die Wende ein

Nicht viel schien beim THC zusammenzulaufen. Chambray packte zu. Die Thüringer Offensive lief sich mehrfach fest. Hinten fehlte Ordnung. Dinah Eckerle indes präsentierte sich in Top-Form und legte peu à peu den Grundstein, dass sich ihre Vorderleute fingen und Zugriff aufs Angriffsspiel der Gäste bekamen.

Sieben Minuten ohne Gegentor (18. – 25.) genügten, um dem Treffen eine Wende zu verleihen. Die trug die Handschrift einer sich nun stabilisierenden Deckung und besonders die Johanna Reicherts. Ihre Tore hielten den THC anfangs auf Schlagdistanz, ehe Kathrin Pichlmeier mit drei Treffern am Stück den erstmaligen Ausgleich herstellte (8:8, 22.). Ein Faden Reicherts und noch drei starke Aktionen von der Jüngsten weiter – und die Partie lag beim 14:9 in Thüringer Händen.

Stottertstart, ein Aufreger und eine Mannschaft, die als Team Fehler kompensiert

„Das war der Schlüssel“, erklärte Herbert Müller nach dem sensationellen frühzeitigen Weiterkommen. Der Stotterstart störte ihn. Den und manch Fehler jedoch kompensierte seine Mannschaft als Team.

Mit der Routine des Ersten ließ sich der THC nicht mehr von der Linie abbringen. Nur einmal herrschte Aufregung. Jennifer Rode hatte den Tempogegenstoß regulär gestoppt, bekam aber ebenso zwei Minuten wie Trainer Herbert Müller, der sich darüber heftig beschwerte. Nicole Roth parierte den folgenden Siebenmeter (47.), Annika Lott traf im nächsten Zug trotz Unterzahl zum wieder Ruhe bringenden 20:16 (48.).