Erfurt. U19-Europameisterin Anna Szabó besetzt ab Sommer eine Linksaußen-Position im Team der THC-Handballerinnen.

Handball-Bundesligist Thüringer HC hat einen dritten Zugang für die kommende Saison vermeldet. Mit der Linksaußen Anna Szabó wird ab Sommer eine weitere Ungarin im Team stehen. Anfang des Jahres hatte der Verein die Verpflichtung der ungarischen Nationalspielerin Csenge Kuczora (Praktiker Vác) bekannt gegeben. Von Neckarsulm kommt zudem Sharon Nooitmeer zu den Thüringerinnen, die am Samstag beim rumänischen Team Braila den Gruppensieg in der European League klarmachen können (18 Uhr).

Anna Szabó stammt aus Veszprém, einer Handball-Hochburg. Veszpréms Männer haben den Verein zum erfolgreichsten im Land gemacht. Die 20-jährige Außenspielerin durchlief die Jugend-Nationalteams, gewann mit der U19 zuletzt den EM-Titel und spielt im Juni bei der WM. Seit dieser Saison steht sie beim Erstliga-Fünften Moyra-Budaörs unter Vertrag. Sie erzielte in 15 Spielen 33 Tore.

Viele Talent und sprachlicher Vorteil

Das Angebot vom THC sei überraschend gekommen, lässt die Ungarin in ihren Ausführungen zum Wechsel durchblicken. Da es ein Kindheitstraum gewesen sei, im Ausland zu spielen, hätte sie nach einigem Überlegen nicht nein sagen können. Für THC-Trainer Herbert Müller zählt Anna Szabó zu den größten Talenten auf Linksaußen. Dass sie sehr gut deutsch spreche, freut ihn im Hinblick auf die Zusammenarbeit umso mehr.

Aktuell füllen Nationalspielerin Johanna Stockschläder und Yuki Tanabe die Position auf links aus. Die DHB-Auswahlspielerin war 2002 von Neckarsulm nach Thüringen gewechselt und hatte damals einen Zweijahresvertrag unterzeichnet. Yuki Tanabe hatte ihren Kontrakt im vergangenen Sommer um ein Jahr verlängert.

Vier Tore – eine machbare Hypothek

Müllers Fokus richtet sich aktuell auf die Aufgabe am Samstag in Buzau gegen Dunarea Braila. Am Freitagmorgen ist die Mannschaft nach Rumänien aufgebrochen und hofft, nach der Niederlage in der Bundesliga am Mittwoch gegen Bensheim den ersten Platz in der Gruppe B der European League zu sichern. Das Hinspiel konnten die Thüringerinnen gewinnen und gehen nach dem 32:28 (16:11) mit einem Plus von vier Toren ins Rückspiel.

„Ich finde, es ist eine machbare Hypothek“, sagte die frühere THC-Kreisspielerin Meike Schmelzer direkt nach dem Hinspiel. Ihr Team von Team, in dessen Reihen sich viele Nationalspielerinnen finden, liegt als Zweiter nach drei Siegen auf Kurs Viertelfinale und rechnet sich Chancen aus, den bisher verlustpunktfreien THC von der Spitze zu verdrängen.

Der Gruppensieg bringt den Vorteil, im Viertelfinale auf den Zweiten der Gruppe A zu treffen und das Rückspiel zu Hause zu haben. In der A-Gruppe führt Norwegens Team von Storhamar mit sechs Punkten vor Koprivnica (5), Vác (3) und Nykøbing (2). Zwei Spieltage vor Schluss ist rechnerisch noch vieles offen.

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