Ludwigsburg. Die Stars fehlen, das Ergebnis stimmt trotzdem: Deutschlands Basketballer sind erfolgreich in die EM-Qualifikation gestartet. Der eine oder andere Spieler schielt noch auf Olympia.

Auch ohne nahezu alle Weltmeister haben die deutschen Basketballer das erste Länderspiel seit dem spektakulären Titelgewinnen von Manila gewonnen und einen erfolgreichen Start in die EM-Qualifikation hingelegt.

Das Team von Bundestrainer Gordon Herbert siegte in Ludwigsburg klar mit 85:61 (47:30) und überzeugte die 4141 Zuschauern in der ausverkauften MHP Arena mit einigen tollen Offensivaktionen.

Vor allem Spanien-Legionär Oscar da Silva glänzte mit 19 Punkten. Am Sonntag (16.00 Uhr/Magentasport) geht es für die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes in Bulgarien weiter. Die Bulgaren verloren ihre erste Partie in Schweden mit 70:84. Die ersten drei Teams qualifizieren sich für die Europameisterschaft in Finnland, Lettland, Polen und Zypern im kommenden Jahr.

Die WM-Helden verfolgten die Partie bis auf David Krämer aus der Ferne. Die NBA-Profis um Weltmeister-Kapitän Dennis Schröder sind in den USA gefordert, die Euroleague-Spieler wie Bayerns WM-Star Andreas Obst bekamen von Bundestrainer Gordon Herbert eine Verschnaufpause. „Alle hatten kleinere Verletzungen. Es ist die einzige Möglichkeit für sie, mal durchzuschnaufen“, sagte Herbert bereits mit Blick auf die Olympischen Spiele im Sommer in Paris. Die Liga endet Anfang/Mitte Juni, die Vorbereitung auf Paris geht dann bereits Ende Juni los.

Quartett kämpft um Platz im Olympia-Kader

Das Gerüst des Olympia-Kaders werden die WM-Helden des vergangenen Jahres bilden. Doch mit Blick auf eventuelle Verletzungen war es für Herbert gut zu sehen, dass er auf eine große Auswahl zurückgreifen kann. In da Silva, Nick Weiler-Babb, Jonas Wohlfarth-Bottermann und Louis Olinde kämpft vor allem ein Quartett um einen Platz im Paris-Aufgebot.

Doch auch die vielen jungen Spieler überzeugten in Ludwigsburg. Das deutsche Team startete furios und zog sofort auf 16:0 davon. Die ersten vier Dreipunktwürfe landeten alle im Korb der Gäste, nach dem ersten Viertel führte Deutschland souverän mit 28:10. Danach ließ der Schwung im deutschen Team zwar etwas nach, doch zur Pause führte der Gastgeber immer noch souverän mit 47:30.

DBB-Team verliert nach der Pause den Rhythmus

„Wir haben einen guten Start erwischt und die ersten Würfe getroffen. Und wir haben einfach Spaß zusammen“, sagte Malte Delow zur Pause bei MagentaSport. Der Profi von Alba Berlin feierte sein Debüt in der Nationalmannschaft.

Nach dem Seitenwechsel verlor das neu zusammengewürfelte deutsche Team aber seinen Rhythmus. Die Montenegriner trafen nun besser aus dem Feld, bei Deutschland klappten dagegen die Dreipunktwürfe nicht mehr. Montenegro konnte so vor dem Schlussabschnitt auf acht Zähler verkürzen (50:58). Doch in den letzten zehn Minuten steigerte sich die DBB-Auswahl wieder und zog davon. Am Ende stand ein verdienter und ungefährdeter Erfolg, bei dem außer da Silva auch noch Olinde (13), Delow (13) und Weiler-Babb (10) zweistellig treffen.