Bietigheim. Die Handballerinnen des Thüringer HC haben beim ungeschlagenen Spitzenreiter in Bietigheim einen Punkt geholt. Dabei lag die Mannschaft schon mit zehn Toren zurück.

Handball-Bundesligist Thüringer HC hat in einem turbulenten Auswärtsspiel bei der SG Bietigheim trotz eines Zehn-Tore-Rückstandes noch ein überraschendes 27:27 (9:18) erkämpft. In der dramatischen Schlussphase war gar ein Sieg möglich.

Von Beginn an dominierte zunächst der noch ungeschlagene Bundesliga-Tabellenführer das Spiel und lag nach neun Minuten schon mit 7:2 vorn. Der Thüringer HC fand keine Mittel, die Abwehr des Gegners auszuhebeln und konnte auch die Angriffswucht von Bietigheim nicht stoppen. Beim 17:7 (27.) schien der Spitzenreiter scheinbar uneinholbar enteilt.

Thüringer HC nach der Pause wie ausgewechselt

Nach dem Seitenwechsel zeigte der Thüringer HC plötzlich ein ganz anderes Gesicht. Als die Schlussviertelstunde anbrach, leistete sich Bietigheim sechs Minuten ohne eigenen Treffer. Mit einem sagenhaften 9:1-Lauf kämpften sich die Frauen aus Bad Langensalza wieder heran.

Als Reichert per Strafwurf zum 23:24 verkürzte, war nun sogar eine Sensation möglich. Nach einem Ballgewinn in der Abwehr traf Ida Gullberg zum 24:24-Ausgleich – und plötzlich war alles wieder offen. Längst hatte sich ein Kampf auf Biegen und Brechen entwickelt.

Dann schlug die Stunde von Kathrin Pichlmeier. Erst traf sie zum 25:25, während Torhüterin Nicole Roth einen Angriff abwehrte, und die 27-Jährige erzielte mit dem 26:25 die erstmalige THC-Führung (56.) in diesem Spiel überhaupt. Pech hatte nun Gullberg mit einem Lattentreffer.

Trotzdem war selbst ein sensationeller Sieg machbar. Annika Lott erzielte das 27:26 genau 130 Sekunden vor Schluss. Aber die Gastgeberinnen kamen 16 Sekunden vor dem Ende per Siebenmeter doch noch zum 27:27-Endstand. Zwar waren dann noch zwölf Sekunden zu spielen, aber der Angriff der Thüringerinnen blieb ungenutzt.