Berlin. Der FC Rot-Weiß Erfurt hat im Auswärtsspiel beim BFC Dynamo ein 2:2 erkämpft. Dabei lagen die Thüringer nach einer halben Stunde schon mit 0:2 zurück.

Im Sportforum Hohenschönhausen steht eine antike Anzeigetafel, die noch per Hand bedient wird. So wurde dem Mann für die Statistik bei lausigen Temperaturen und Regen nicht langweilig. Dreimal nämlich musste er schon vor der Pause auf die Leiter klettern und im Duell zwischen dem BFC Dynamo und Rot-Weiß das Resultat ändern. Wie auch in der letzten Spielminute, als Erfurt doch noch den 2:2-Ausgleich erzielte.

Die Gäste agierten mit einer Änderung in der Startaufstellung im Vergleich zum 0:1 gegen Lok Leipzig. Der verletzte Michael Seaton (Muskelfaserriss) fehlte, dafür durfte Kay Seidemann erstmals seit langem von Beginn an ran.

Nach 26 Minuten liegt Erfurt schon 0:2 hinten

Alle Hoffnungen auf den ersten Sieg seit neun Spielen wurden derweil schon nach wenigen Spielzügen zunichte gemacht. Tobias Stockinger spazierte unbedrängt durch den Strafraum, ließ dabei gleich mehrere Rot-Weiß-Abwehrspieler stehen, zog von der Strafraumgrenze ab und traf zur Führung nach gerade einmal vier Minuten. Berlin hätte schnell höher führen können. Aber Patrick Susseks Schuss ging erst knapp daneben (17.), dann traf er nur den Außenpfosten (23.).

Das war aber nur der Warnschuss für den nächsten Treffer. Erst verlor Ayooluwa Adesida den Ball, die Berliner schalteten reaktionsschnell. Dann flankte der Ex-Jenaer Vasileios Dedidis in den Strafraum, wo Amar Suljic goldrichtig stand und mühelos zum 2:0 einköpfte (26.). Interimstrainer Thomas Kost, der Fabian Gerber vertrat, nahm Adesida aus dem Spiel und brachte Caniggia Elva.

Anschlusstreffer kurz vor der Pause

Dann gab es eine Schrecksekunde, als Berlins Steffen Eder und Kwabe Schulz bei einem Luftduell mit den Köpfen zusammenrauschten und minutenlang am Boden liegen blieben. (40.). Während der Erfurter weitermachen konnte, musste der BFC-Innenverteidiger vom Platz. Er wurde wenig später mit Blaulicht ins Krankenhaus gebracht.

Die Gastgeber schienen aus dem Rhythmus gebracht, denn noch vor der Pause gelang Rot-Weiß immerhin der Anschlusstreffer. Kapitän Andrej Startsev spielte den Ball hoch vors Berliner Tor. Dort nahm der Winterzugang Pablo Santana Soares den Ball per Kopf und erzielte im fünften Einsatz für Erfurt seinen ersten Treffer (45.).

Nach der Pause schien Erfurt sich vor 2897 Zuschauern endgültig vom 0:2-Rückstand erholt zu haben. Zwar blieben die Gastgeber gefährlich. Im Rot-Weiß-Spiel war endlich mehr Tempo und Zug zum Tor. Seidemann jedoch hatte bei seinem Abstauber kein Glück (52.).

Zwar hatte Erfurt inzwischen die Partie unter Kontrolle. Zwingende Chancen allerdings waren für die Thüringer auch danach nicht dabei. So mussten sie auf einen Fehler des Gegners spekulieren, um doch noch einen Punkt mitzunehmen. Es regnete nun heftig, der BFC kam ins Schwimmen. Tatsächlich gelang noch der Ausgleich. Der vom eingewechselten Maxime Langner freigespielte Romarjo Hajrulla bugsierte mit der Fußspitze den Ball über die Linie (90.) – und löste einen Jubel der Erleichterung im Erfurter Lager aus.

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