Tübingen. Der zweite Platz ist für die Bundesliga-Handballerinnen des Thüringer HC in die Ferne gerückt. Dabei schien es, als könnten sie ihren verletzungsbedingten Ausfällen, einer verspäteten Anreise und dem Tempospiel der „Tussies“ trotzen.

Die Bundesliga-Handballerinnen des Thüringer HC haben im Kampf um die Europapokal-Plätze eine schmerzhafte Niederlage kassiert. Im Nachholspiel beim TuS Metzingen verloren sie am Dienstagabend 33:35 (16:17). Damit verpassten sie die Chance, auf den zweiten Rang zu klettern. Die Wiederholung der Vizemeisterschaft aus dem vergangenen Jahr ist für den Vierten bei vier ausstehenden Partien in die Ferne gerückt.

THC-Trainer Herbert Müller ging noch einmal volles Risiko, setzte beim 31:33 auf ein Sieben-gegen-Sechs, auf zwei Kreisläuferinnen. Und tatsächlich holte sein THC-Team noch einmal einen Rückstand auf. Die Gäste glichen innerhalb von nur einer Minute zum 33:33 aus, um knapp zwei Minuten später doch ohne Zählbares die Heimreise aus der Tübinger Paul-Horn-Arena antreten zu müssen. Gerade 19 Sekunden nach dem Ausgleich durch Sonja Frey arbeitete sich Naina Klein zum 34:33 durch die über 60 Minuten zu wenig Zugriff bekommende THC-Abwehr, ehe Frey den Ball im Angriff verlor und Sabrina Tröster mit ihrem siebten Treffer den Schlusspunkt setzte.

Ärgerlich und vor allem arg bitter für die Thüringerinnen: Drei Tage nach dem starken Auftritt beim 42:33 gegen Oldenburg sahen sie sich nach verspäteter Anreise mehr als vierzig Minuten im Hintertreffen, kämpften sich aber trotz einiger verletzungsbedingter Ausfälle mit viel Leidenschaft zurück. Wenige Minuten vor dem Ende schien sich das auszuzahlen. Angeführt von einer herausragenden Johanna Reichert (elf Tore) hatten die Gäste die Wende geschafft und lagen nach Ida Gullbergs 31:30 auf Kurs (4.), den Pokalsieger zu schlagen. Eine doppelte Unterzahl aber durch Zeitstrafen gegen Kerstin Kündig (54.) und Yuki Tanabe (55.) verhalf dem Tabellensechsten, sich den entscheidenden Vorteil zu verschaffen.

Überhaupt hatten Unterzahlsituationen zum Ausgang des Torfestivals beigetragen. Den drei Zwei-Minuten-Strafen bei den Einheimischen standen sieben aufseiten des THC gegenüber.