Berlin . Komplimente in Partnerschaft und Beziehung tun nicht nur dem Adressaten gut. Eine neue Studie zeigt, dass auch der Absender profitiert.
Hier ein Kompliment, dort ein Lob für den Partner oder die Partnerin: Neuen Erkenntnissen der Hirnforschung zufolge profitieren davon nicht nur die Adressaten, sondern auch die Versender. Die entsprechende Studie des Instituts für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum Heidelberg und des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim wurde im Fachmagazin „Scan“ veröffentlicht.
„Die Ergebnisse unserer Untersuchung liefern erste Hinweise darauf, dass liebe und wertschätzende Worte an den Partner oder die Partnerin jene Belohnungsschaltkreise im Gehirn aktivieren, die auch dann reagieren, wenn wir beispielsweise unsere Lieblingsmusik hören, ein gutes Essen genießen oder im Lotto gewinnen,“ erklärt Prof. Beate Ditzen, Direktorin des Instituts für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum Heidelberg laut Mitteilung.
Lob und Komplimente aktivieren das limbische System
Ditzen und ihr Team hatten für die Studie Paare mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) untersucht, während sie sich gegenseitig kurze Textnachrichten mit Komplimenten und Worten der Wertschätzung schickten. fMRT ist ein bildgebendes Verfahren, mit dem die Arbeit des Gehirns bei unterschiedlichen Aufgaben dokumentiert werden kann.
- Beziehungsratgeber: Alle Artikel zum Thema Liebe & Beziehungen im Überblick
- Theorie: Welcher Beziehungsytp sind Sie? Test schafft Klarheit
- Emotionen:Partner zeigt keine Gefühle? Was dahinter steckt
- Tipps:Forscher finden Schlüssel für glückliche Beziehung
Die Untersuchung zeigte den Angaben zufolge, dass bestimmte Gehirnareale des sogenannten limbischen Systems, die auch bei der Empathie- und Belohnungsverarbeitung beteiligt sind, nicht nur dann aktiviert werden, wenn man eine positive Nachricht erhält, sondern auch, wenn eine positive Nachricht für den Partner oder die Partnerin erstellt und abgeschickt wird.
Auch interessant: Forscher schauen Mäusen beim Verlieben ins Gehirn
„Auch das Wissen darüber, dass ich gleich mein Kompliment aussprechen werde, aktivierte dieselben relevanten Hirnbereiche“, ergänzt Studienleiterin Dr. Monika Eckstein. Und das sogar in größerem Umfang, als beim Lesen eines vom Partner geschriebenen Lobes oder Kompliments.
Romantik hat Einfluss auf die psychische Gesundheit
Im limbischen System des Gehirns sind vor allem die Hormone Oxytocin und Dopamin aktiv, die im Sprachgebrauch als Bindungs- und Glückshormon bekannt sind. Die Ergebnisse der Studie sind laut den Autoren erste wichtige Hinweise auf die neurobiologischen Mechanismen, die romantische Beziehungen und Liebe beeinflussen können und damit auch einen wichtigen Aspekt für die Regulierung von Stress und die Gesundheit darstellen.
Lesen Sie auch: War okay reicht nicht - Wie man richtig lobt
„Ob die gleichen Reaktionen im Gehirn stattfinden, wenn weitere Familienmitglieder, wie Eltern, Kinder oder Geschwister gelobt werden oder die Arbeitskollegin oder der Arbeitskollege ein Kompliment erhält, muss noch erforscht werden.“
- Guter Sex in der Ehe: 3 Experten sagen, wie es funktioniert
- Interview mit einer Sexsüchtigen:„Hatte keine Kontrolle mehr“
- Geliebte packt aus:So funktioniert meine Affäre mit einem vergebenen Mann
- Ehe retten:Valerie verrät, warum sie ihren Mann trotz Affäre noch liebt
kai