Weimar/Göttingen. Die Weimarer Klassik-Stiftung bewahrt beträchtliche Konvolute im Goethe-und-Schiller-Archiv.
Der literarische Nachlass des Philosophen, Dichters und Komponisten Friedrich Nietzsche (1844-1900) soll Unesco-Weltdokumentenerbe werden. Bei dem zuständigen Exekutivrat der Weltkulturorganisation einen entsprechenden Vorschlag einzubringen, hat am Mittwoch das deutsche Nominierungskomitee für das Programm „Memory of the World“ auf seiner Sitzung in Göttingen beschlossen, wie ein Sprecher mitteilte. Nietzsche gelte als einer der einflussreichsten Autoren unserer Zeit, hieß es zur Begründung. Sein Nachlass wird heute in Deutschland und der Schweiz von der Klassik-Stiftung Weimar, der Universitätsbibliothek Basel, dem Staatsarchiv Basel-Stadt und dem Nietzsche-Haus in Sils Maria bewahrt.
Außerdem werden die Handschrift des Babylonischen Talmud, 1342 in Frankreich verfasst und seit 1807 im Besitz der Bayerischen Staatsbibliothek, sowie 1895/96 entstandene frühe Röntgenaufnahmen, heute im Deutsche Röntgen-Museum Remscheid, der Unesco als besonders schutzwürdig vorgeschlagen. Das „Memory of the World“-Programm wurde 1992 ins Leben gerufen.