Erfurt. In Thüringen sind bei Männertagsausflügen drei Menschen ums Leben gekommen. Insgesamt verzeichnet die Polizei über 60 Verkehrsunfälle. Die Einsatzbilanz.

Am Himmelfahrtstag hat es in Thüringen gut 60 Verkehrsunfälle gegeben - und damit etwas weniger als im vergangenen Jahr. Diesmal seien drei Menschen ums Leben gekommen, teilte die Polizei am Freitagmorgen mit.

So geriet am Donnerstagmittag ein 29 Jahre alter Mann mit seinem Motorrad auf der Landstraße zwischen Schwarzburg und Bad Blankenburg (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) in einer Rechtskurve in den Gegenverkehr. Dort stieß er mit zwei Mopeds zusammen. Er starb noch an der Unfallstelle, die 20 und 37 Jahre alten Mopedfahrer kamen mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.

Motorradfahrer von Maschine geschleudert

Auch ein 50 Jahre alter Radfahrer verlor bei einem Sturz sein Leben. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hatte er gegen 16.30 Uhr an einer Baustelle in Schweina bei Bad Liebenstein (Wartburgkreis) zu stark mit seinem Fahrrad abgebremst. Hierbei erlitt er so schwere Verletzungen, dass er noch an der Unfallstelle verstarb.

Auch für einen 31-jährigen Motorradfahrer kam jede Hilfe zu spät. Er geriet aus noch ungeklärter Ursache gegen 20.40 Uhr nahe Gerstungen-Unterellen nach rechts von der Fahrbahn ab, überfuhr einen Bordstein und stieß gegen ein Verkehrszeichen. Nach gegenwärtigen Ermittlungen wurde er von seiner Maschine geschleudert und verstarb noch an der Unfallstelle aufgrund der Schwere seiner Verletzungen.

Insgesamt 115 Ruhestörungen angezeigt

Insgesamt gab es nach Angaben der Polizei am Himmelfahrtstag 725 Notrufe. Während in der Zeit von 0 bis 12 Uhr 195 Notrufe in der Landeseinsatzzentrale eingingen, stieg diese Zahl in den frühen Abendstunden an, so dass von 12 Uhr bis 24 Uhr ungefähr 530 Notrufe bearbeitet wurden. Dies entspricht mit insgesamt 725 Notrufen knapp dem Vorjahresstand von 746 Notrufen.

Die meisten Notrufe gingen wegen Streitigkeiten, Körperverletzungen oder Ruhestörungen ein. Ursache dabei war oftmals starker Alkohol- oder Drogenkonsum. Der überwiegende Teil der körperlichen Auseinandersetzungen verursachte leichtere Verletzungen. Im 24-Stunden-Resümee wurden nach bisheriger Auswertung von Mitternacht bis Mitternacht etwas mehr als 50 Körperverletzungsdelikte sowie circa 20 allgemeine Streitigkeiten erfasst.

Ganz ohne Verletzungen, aber dafür mit einem hohen Einfluss auf das persönliche Nervenkostüm der Anrufer wurden in der Zeit von Mitternacht bis Mitternacht insgesamt ungefähr 115 Ruhestörungen angezeigt, die meist durch laute Musik oder durch musikalisch eher weniger talentierte Alkoholgesänge verursacht wurde.

Einige Verkehrsteilnehmer hatten vor Fahrtantritt nicht auf den Konsum alkoholischer Getränke oder berauschender Mittel verzichtet, so dass die Thüringer Polizei knapp 20 Alkoholverstöße und Fahrten unter dem Einfluss berauschender Mittel ahnden musste.

Polizei "gut" auf Einsatz am Männertag vorbereitet

Bei frühlingshaftem Wetter waren zu Christi Himmelfahrt im Freistaat erwartungsgemäß viele Menschen unterwegs. Vielerorts waren auch die traditionellen Männertagstouren anzutreffen. Die Thüringer Polizei war laut eigener Angaben "gut auf die erhöhte Anzahl von Wanderern, Rad- und Kradfahrern und feierwilligen Kleingruppen im ganzen Land vorbereitet" und konnte die meisten, durch Alkoholkonsum verursachten, verbalen Streitigkeiten schlichten.

Das Einsatzaufkommen zum Männertag 2023 ist nach den vorläufigen Zahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken und konnte mit den geplanten Einsatzkräften gut bewältigt werden.

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