Erfurt. Weil es nicht genügend Erzieher gibt, schließen manche Einrichtungen in Thüringen derzeit bereits eine Stunde früher.
Die Erkältungssaison im Herbst hat in Thüringer Kitas zu Personalengpässen und teils verkürzten Öffnungszeiten geführt. „Es ist schon so, dass gerade die Mitarbeiter in den Kitas von der Krankheitswelle mitbetroffen sind“, sagte die Referentin für Kindertageseinrichtungen bei der Caritas im Bistum Erfurt, Manuela Kocksch, am Dienstag. Teils müssten Kitas eine Stunde früher schließen. Die Schließung einer kompletten Einrichtung sei ihr nicht bekannt.
Besonders eng wird es ihr zufolge in Grenzregionen, wo sowieso schon Fachkräfte fehlen, weil sie lieber in Bayern oder Hessen arbeiten. Betroffen seien etwa das Eichsfeld oder Schmalkalden-Meiningen. „Im Eichsfeld ist eigentlich immer Personalnotstand. Und wenn dann Personal wegen Krankheit ausfällt, ist das eine riesengroße Hürde.“ In Erfurt zum Beispiel sei die Personaldecke hingegen besser.
Auch der Awo-Landesverband in Thüringen berichtet von einer Krankheitswelle. Es gebe Personalausfälle, aber bislang noch kaum Auswirkungen auf die Öffnungszeiten, sagte eine Sprecherin. Nur bei ganz kleinen Einrichtungen werde es problematischer. „Man kann aber noch nicht davon berichten, dass Öffnungszeiten großflächig beeinträchtigt sind.“
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