Jena. Die neuen Lichtbahnen lösen die bisherigen Niederflurzüge ab. Zehn von ihnen haben einen Käufer gefunden.
Der Jenaer Nahverkehr verkauft zehn Straßenbahnen an den Nahverkehrsbetrieb der polnischen Stadt Łódź. Die ersten beiden Fahrzeuge haben am Donnerstagabend auf Tiefladern den Betriebshof des Jenaer Nahverkehrs verlassen.
Der Verkauf wird durch die Anschaffung der Lichtbahnen möglich, die noch in diesem Jahr ihre Premiere feiern. Sie ersetzen die Züge vom Typ GT6M, die seit 1996 für den Jenaer Nahverkehr im Einsatz sind und jeweils nahezu zwei Millionen Kilometer auf den Jenaer Schienen zurückgelegt haben. Als erstes verabschiedete der Nahverkehr die Niederflur-Straßenbahnen mit den Fahrzeugnummern 606 und 608, gebaut von AEG/MAN und Adtranz.
Tieflader bringen die Fahrzeuge nach Polen
Acht weitere Fahrzeuge der Baureihe werden in den nächsten Monaten folgen. Die Straßenbahnen werden in Polen an die Bedingungen vor Ort angepasst. Sie werden neu lackiert, mit neuen Fahrgastinformationssystemen, Fahrkartenautomaten und Entwertern ausgestattet. Der polnischen Plattform „Transport Publiczny“ zufolge kostet jede der Bahnen 30.000 Euro.
Die Ausmusterungen in Jena erfolgen im Zuge der Neubeschaffungsstrategie des Verkehrsunternehmens: In den kommenden Jahren wird die Generation der 33 GT6M-Niederflurstraßenbahnen, weil deren nötige umfangreiche Modernisierung nicht das Kapazitätsproblem in einer Stadt mit wachsender Nahverkehrsnachfrage gedeckt hätte, durch neue Fahrzeuge des Typs Tramlink ersetzt.
Erste Reise von Valencia nach Jena
Hergestellt werden die als Lichtbahnen bezeichneten neuen Straßenbahnen von Stadler in Valencia/Spanien. Die erste neue Lichtbahn soll noch in diesem Jahr in den Linienbetrieb in Jena starten. Ein Teil der neuen Fahrzeuge ist 42 Meter lang und bietet somit viel mehr Platz für Fahrgäste als die bisherigen Bahnen. Derzeit läuft das Zulassungsverfahren für den Straßenbahntyp in Jena.
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