Leitartikel: An einem Strang ziehen

Elmar Otto
Elmar Otto

Elmar Otto

Foto: Peter Michaelis

Elmar Otto über Fachkräftemangel in den Kommunen

Die kommunale Selbstverwaltung ist ein hohes Gut. Deshalb ist es folgerichtig, dass sich die Landkreise beim Personal nicht ständig mit dem Land abstimmen. Aber auch in den Kreisverwaltungen ist der Fachkräftemangel längst angekommen. Unter anderem weil die Ämter mit privaten Unternehmen um Spezialisten in Mangelberufen konkurrieren, wird es für die Landkreise immer schwieriger, offene Stellen zu besetzen. Auf IT-Experten oder Ärzte wartet in der freien Wirtschaft oft ein weitaus höheres Gehalt.

Die Not ist längst groß. Dass die Statistik aktuell mehr Personal in den Landratsämtern ausweist, liegt mitunter an der gestiegenen Teilzeitquote. Wenn jedoch immer weniger Beschäftigte immer umfangreichere und komplexere Aufgaben erledigen müssen, ist der Kollaps programmiert: Mitarbeiter schmeißen hin oder werden krank. Am Ende funktioniert das ganze System nicht mehr. Ein Zusammenbruch der kommunalen Ebene hätte jedoch fatale Auswirkungen auf den gesamten Freistaat. Allein aus diesem Grund muss die Regierung daran interessiert sein, über das Personal der Kommunen und dessen Qualifikation Bescheid zu wissen.

CDU-Fraktionsvize Walk hat recht, wenn er neben einer eingehenden Aufgabenkritik auf allen Ebenen und entsprechenden Gesetzeskorrekturen mehr Unterstützung vom Land für die Kommunen fordert.

Im Kampf um die klügsten und besten Köpfe sollten alle an einem Strang ziehen.