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Israel bestreitet Behinderung der humanitären Hilfe für Gaza

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Zwei Monate Krieg in Nahost - Menschen auf beiden Seiten sind zermürbt

Zwei Monate Krieg in Nahost - Menschen auf beiden Seiten sind zermürbt

Zwei Monate nach dem Beginn des Krieges im Nahen Osten sind die Menschen auf beiden Seiten zermürbt. In Israel wünschen sich viele nur noch die Rückkehr der restlichen Geiseln. Im Gazastreifen hoffen die Menschen auf ein schnelles Ende der Kämpfe.

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Die Kämpfe im Gazastreifen gehen unvermindert weiter. Laut Israel wurden bereits tausende Hamas-Terroristen getötet. Die News im Blog.

  • Israel bestreitet die Verantwortung für die zunehmende humanitäre Krise im Gazastreifen
  • In Berlin haben mehrere Tausend Menschen gegen Antisemitismus protestiert

Berlin/Tel Aviv. Der Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen geht auch in der neunten Woche in unvermindert brutaler Härte weiter. In der Nacht zum Sonntag habe die israelische Armee ihre Angriffe südlichen Stadt Chan Junis sowie in Dschabalia im Norden Gazas fortgesetzt, meldete die „Times of Israel“ unter Berufung auf palästinensische Berichte. Man habe inzwischen etwa 7000 Hamas-Terroristen getötet, hatte am Vorabend Israels Nationaler Sicherheitsberater Zachi Hanegbi dem Sender Channel 12 gesagt.

Unterdessen wird die Lage der palästinensischen Zivilisten immer katastrophaler. Laut der UN hungert mittlerweile die Hälfte der Bevölkerung im Gazastreifen. Berichten zufolge trinken Kinder Meerwasser aus Mangel an sauberem Trinkwasser.

Hier finden Sie alle neuen Entwicklungen zur Lage in Israel im Newsblog.

Israel-News vom 10. Dezember – Demonstration in Berlin gegen Antisemitismus

17.53 Uhr: Gegen Antisemitismus, Hass und Rassismus sind am Sonntag in Berlin mehrere Tausend Menschen auf die Straße gegangen. Unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“ liefen sie bei teils strömendem Regen vom Großen Stern im Tiergarten zum Brandenburger Tor. Die Polizei sprach von etwa 3200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die privaten Veranstalter gingen von bis zu 11 000 aus. Die Veranstaltung war unter anderem von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) unterstützt worden. Der Publizist Michel Friedman sagte mit Blick auf die Teilnehmerzahl unter Beifall: „Es sind zu wenige, die gekommen sind.“

Hinter einem Banner „Nie wieder ist jetzt - Deutschland steht auf“ zogen die Menschen über die Straße des 17. Juni. In der ersten Reihe waren unter anderem Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU), der Schlagersänger Roland Kaiser und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) dabei.

Zeitgleich protestierten zahlreiche Menschen mit einem Demonstrationszug unter dem Motto „Solidarität mit Palästina - Keine Waffen für Genozid“. Die Polizei sprach von etwa 2500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts forderten die Demonstrierenden unter anderem einen Stopp von Waffenlieferungen an Israel. Auch Rüstungs- und Geheimdienstkooperationen mit dem Land sollten beendet werden.

Neben Fahnen mit den palästinensischen Farben war unter anderem auch die Buchstabenkombination BDS zu sehen. BDS steht für „Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen“. Die Kampagne ruft zum Boykott des Staates Israel und israelischer Produkte wegen des Vorgehens gegen Palästinenser auf. Zu den skandierten Parolen gehörten Sätze wie „Deutschland finanziert, Israel bombardiert“, „Viva, Viva Palästina“ oder „Deutsche Medien lügen. Lasst euch nicht betrügen.“

Israel bestreitet Behinderung der humanitären Hilfe für Gaza

15.54 Uhr: Israel bestreitet die Verantwortung für die zunehmende humanitäre Krise im umkämpften Gazastreifen. „Die internationalen Organisationen schaffen es nicht, Hilfsgüter in dem Tempo zu verteilen, wie Israel die Lieferungen inspiziert“, sagte Regierungssprecher Eilon Levi. Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober seien 63 000 Tonnen an Hilfsgütern in den abgeriegelten Küstenstreifen gelangt, darunter 6500 Tonnen an medizinischem Bedarf.

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hatte kurz zuvor erklärt, für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen fast keine humanitäre Hilfe mehr leisten zu können. Es fehle an allem Wesentlichen - an Lebensmitteln, Wasser, Medikamenten und medizinischer Betreuung, sagte Martin Frick, Leiter des Berliner Büros des Programms, in Dubai. Die Organisation betreibt dort ein Warenlager für die Gaza-Hilfe. Frick zufolge ist es zunehmend schwierig, die Güter im Gazastreifen unter Kriegsbedingungen zu verteilen.

Israel befürchtet, dass in den Lastwagen mit humanitärer Hilfe auch Waffen nach Gaza geschafft werden könnten und untersucht sie deshalb. Regierungssprecher Levi sagte, Israel könne derzeit mehr Lkws inspizieren als von den internationalen Organisationen abgefertigt werden könnten. Diese Kapazitäten würden sogar noch erhöht.

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