Paris. Der französische Ex-Präsident Nicolas Sarkozy ist zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Er will das Urteil wegen Korruption anfechten.

Der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy ist zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Ein Gericht verurteilte Sarkozy am Montag wegen Bestechung und unerlaubter Einflussnahme zu einer Haftstrafe von insgesamt drei Jahren. Zwei Jahre davon werden allerdings zur Bewährung ausgesetzt.

Sarkozy will das Urteil anfechten: Seine Anwältin Jacqueline Laffont kündigte am Montag im Namen des 66-Jährigen Berufung an. Die Verurteilung Sarkozys zu drei Jahren Haft, sei „extrem hart“ und „völlig unbegründet“, sagte sie.„Sarkozy ist ruhig, aber entschlossen, seine Unschuld zu beweisen“, fügte Laffont hinzu.

Hintergrund: Vorwurf der Bestechung – Nicolas Sarkozy muss vor Gericht

Selbst wenn das Urteil bestätigt werden sollte, muss Sarkozy wohl nicht ins Gefängnis: Er kann die Strafe zu Hause unter elektronischer Überwachung verbüßen. Das Urteil gilt in Frankreich dennoch als beispiellos: Bisher wurde in der 1958 gegründeten „Fünften Republik“ kein früherer Staatschef so hart bestraft.

Sarkozy der Bestechung für schuldig befunden

In dem Pariser Korruptionsprozess hatte die Anklage zwei Jahre Gefängnis für den 66-Jährigen gefordert. Sarkozy wurde für schuldig befunden, einen Richter am Obersten Gerichtshof bestochen zu haben. Frankreichs ehemaliges Staatsoberhaupt hatte 2014 erfolglos versucht, den Prozess gegen ihn mit einem Einspruch zu verhindern. Lesen Sie hier: Korruptionsverdacht: Sarkozys Einspruch wurde abgelehnt

Nicolas Sarkozy ist wegen mutmaßlicher Bestechung und unerlaubter Einflussnahme schuldig gesprochen worden.
Nicolas Sarkozy ist wegen mutmaßlicher Bestechung und unerlaubter Einflussnahme schuldig gesprochen worden. © Eddy Lemaistre/EPA/dpa

Sarkozy war von 2007 bis 2012 Frankreichs Präsident. Mit ihm musste sich erstmals im Frankreich der Nachkriegszeit ein ehemaliger Präsident wegen Korruption verantworten. Der Politiker der konservativen Republikaner ist auch wegen anderer Affären ins Visier der Justiz geraten. Ab Mitte März muss er sich in einem Prozess um illegale Wahlkampfspenden verantworten.

Mehr zum Thema: „Hass und Verleumdung“: Sarkozy wehrt sich gegen Verdacht

(dpa/afp/jas)