Washington. Donald Trump hat Berichte zurückgewiesen, er würde eine Wahlniederlage nicht akzeptieren. Es sei aber eine „traurige Sache“ fürs Land.

Mal angenommen, Donald Trump wird bei der US-Präsidentschaftswahl im November nicht erneut gewählt – würde er widerstandslos seine Koffer packen, sich höflich verabschieden und der Pennsylvania Avenue 1600 den Rücken kehren? Während sein Herausforderer Joe Biden kürzlich an diesem Szenario zweifelte, betonte Trump nun, dass er eine Niederlage bei den Wahlen akzeptieren würde.

„Wenn ich nicht gewinne, gewinne ich nicht. Ich meine, wissen Sie, mache weiter und tue andere Dinge. Ich denke, es wäre eine sehr traurige Sache für unser Land“, sagte der US-Präsident in einem Interview mit dem TV-Sender Fox News, das am Freitag ausgestrahlt wurde.

Biden: Trump müsste „vom Militär aus dem Weißen Haus eskortiert“ werden

In dem Interview war Trump auf Äußerungen von Joe Biden angesprochen worden. Der designierte Präsidentschaftskandidat der Demokraten hatte in der „Daily Show with Trevor Noah“ über ein mögliches Szenario nach einer Niederlage Trumps gesprochen.

Biden sagte, es sei denkbar, dass sich Trump nach der verlorenen Wahl weigern könnte, das Weiße Haus zu verlassen. Er sei sogar „absolut überzeugt“, dass Trump vom Militär hinaus eskortiert werden müsste. Gegenüber Fox News sagte Trump im Interview, dass Biden „nicht ganz da sei“ – dies wisse jeder.

In dem Interview machte Trump auch deutlich, wie er sich selbst in der Krise sieht: als einender und mitfühlender Präsident. Auf die Frage: „Sind Sie der Präsident, der uns alle vereint, angesichts allem, was in diesem Augenblick geschieht?“, sagte Trump: „Ich denke es sicherlich und ich hoffe es sicherlich.“

Trump vs. Biden: Wer gewinnt die US-Wahl im November?

Noch ist völlig ungewiss, wie die US-Präsidentschaftswahl im November ausgehen wird und welche Auswirkungen etwa die Corona-Krise und die landesweiten Anti-Rassismus-Proteste haben könnten. Im Umfragen-Durchschnitt des Portals „Realclearpolitics“ liegt Demokrat Biden vorn.

(dpa/raer)

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