Berlin. Die neue Bundesregierung will mehr Sozialwohnungen bauen und so das Wohnen bezahlbarer machen. Helfen soll auch eine „Klimamilliarde“.

Die Bundesländer werden auch 2022 mit einer Milliarde Euro vom Bund für den sozialen Wohnungsbau unterstützt. Bund und Länder einigten sich am Mittwoch auf Fortsetzung der Unterstützungszahlungen, wie unsere Redaktion vorab erfuhr.

„Ich freue mich, dass die Verhandlungen zwischen dem Bund und den Ländern für das Förderjahr 2022 zügig noch in diesem Jahr abgeschlossen werden konnten“, sagte Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) unserer Redaktion.

Die eine Milliarde Euro für die Bundesländer bezeichnete Chefin des neu geschaffenen Bundesbauministeriums als ein „gutes Signal für die Mieterinnen und Mieter, die sich keine teuren Wohnungen leisten können.“ Mieterinnen und Mieter in den angespannten Wohnungsmärkten in großen Städten und im Umland könnten so Wohnraum erhalten.

Wohnen: Zahl der Sozialwohnungen ist seit Jahren rückläufig

Die Zahl der Sozialwohnungen ist seit Jahren rückläufig. Die Wohnungen, die mit einem Wohnberechtigungsschein bezogen werden können, werden vom Staat gefördert. Im Gegenzug müssen sie zu günstigen Konditionen vermietet werden – aber nur für eine bestimmte Zeit, ehe diese sogenannte Sozialbindung abläuft.

Zuletzt hatte Deutschland noch rund 1,1 Millionen Sozialwohnungen – Wohnungsmarktforscher des Pestel-Instituts kamen zu dem Schluss, dass der tatsächliche Bedarf bis zu achtmal höher sein dürfte. Und die Situation verschärft sich: Pro Jahr wurden zuletzt rund 25.000 neue Wohnungen gebaut, doppelt so viele fielen aber gleichzeitig aus der Bindung. Die Ampel-Koalition hat nun im Koalitionsvertrag vereinbart, pro Jahr 100.000 Sozialwohnungen schaffen zu wollen. Das Vorhaben könnte teuer werden.

Bundesbauministerin Geywitz kündigt Klimamilliarde an

Neben dem bezahlbaren Wohnen liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Klimaschutz. Der Gebäudesektor hat zuletzt seine jährlichen Einsparziele verfehlt und ist immer noch einer der größten CO2-Emittenten.

Bundesbauministerin Geywitz kündigte an, Klimaschutz und bezahlbares Wohnen zusammendenken zu wollen. Sie arbeite mit Hochdruck daran, neben der bereits bewilligten eine weitere Milliarde für den klimagerechten sozialen Wohnungsbau auf den Weg zu bringen. Mit dieser „Klimamilliarde“ könne neben dem energetisch hochwertigen Neubau auch die Sanierung von Sozialwohnungen finanziert werden, sagte Geywitz.