Im Unstrut-Hainich-Kreis wetteifern 30 Spürnasen

Reiner Schmalzl
| Lesedauer: 3 Minuten
Mit ihrer Schäferhündin „Ivy vom Schelmenturm“ geht Claudia Ott erfolgreich auf Fährtensuche.

Mit ihrer Schäferhündin „Ivy vom Schelmenturm“ geht Claudia Ott erfolgreich auf Fährtensuche.

Foto: Reiner Schmalzl

Oberdorla.  In der Vogtei wurde die Deutsche Meisterschaft für Fährtenhunde ausgetragen. Sieger wurde ein Baden-Württemberger.

Obwohl die Äcker längst bestellt waren und die aufgegangene Wintersaat unter einer leichten Schneedecke lag, herrschte am Wochenende in der Flur „Am Heißen Stein“ nördlich von Oberdorla ungewöhnliches Treiben.

Autofahrer konnten von der Eisenacher Landstraße aus nur spekulieren, worum es wohl den Leuten mit ihren Hunden auf den Feldern gegangen sein mag. Was aus der Ferne wie eine große Suchaktion schien, war in Wirklichkeit ein spannender Sport. Dort wurde nämlich die Deutsche Fährtenhunde-Meisterschaft ausgetragen.

Insgesamt 30 Hunde hatten sich für den Wettbewerb um Deutschlands beste Spürnasen qualifiziert. „Eine perfekte Arbeit und von der Intensität kaum zu übertreffen. Die Hündin zeigt ein wachsames Suchverhalten“, würdigte beispielsweise der Wertungsrichter Dietmar Seidlitz den Einsatz der Schäferhündin „Ivy vom Schelmenturm“.

Ausflüge in Natur mehr als nur Ausgleich zum Beruf

Als deren Halterin war Claudia Ott natürlich recht stolz, obwohl ihr Schützling drei der aufzuspürenden Gegenstände hat liegen lassen. So gab es in diesem Wertungslauf 91 von 100 möglichen Punkten für die aus Monheim am Rhein angereiste Dame und ihre Schäferhündin.

Als einzigen Riesenschnauzer der diesjährigen Meisterschaft schickte Katrin Stecker ihren „Udo vom Dammkrug“ ins Rennen. Für die Zahnärztin aus Neuenhagen bei Berlin seien die Ausflüge mit ihren Hunden in die Natur mehr als nur ein Ausgleich zum Beruf. Denn auch bei der Fährtenarbeit mit den Tieren müsse man hochkonzentriert sein.

So gelte es, auf einer drei Stunden zuvor gelegten Fährte sieben Gegenstände auf einer Strecke von 1600 Schritt ausfindig zu machen. Um die Spürnasen zu irritieren, würde vorher jemand über die Fährte gehen, erläutert Katrin Stecker.

Außerhalb der Wertung hatte sie noch ihre dreijährige Hündin „Birdy“ zum Training mit nach Oberdorla gebracht. „Sie soll auch einmal eine Fährtenhündin werden.“

Etwas erschwert worden sei die Fährtensuche durch den auftauenden Schnee, meinte Ute Fallscheer aus dem Schwabenland. Ihrem Namen alle Ehre machte schließlich Carola Klein aus Gerolstein (Rheinland-Pfalz) mit der kleinsten Wettbewerbsteilnehmerin. Dabei handelte es sich um die Zwergpinscher-Dame „Printe vom Alten Kramerhof“, der das winterliche Intermezzo nicht unbedingt gefiel.

Organisationschef Matthias Fritzlar und sein rühriges Helferteam vom Hundesportverein Vogtei-Oberdorla als Gastgeber haben jedenfalls dafür gesorgt, dass auch das dritte Großereignis dieser Art innerhalb von zehn Jahren erfolgreich über die Bühne gehen konnte.

Deutscher Meister wurde schließlich Roland Schirling aus Baden-Württemberg mit seiner Malinois-Hündin „Independent Spirit’s Isidora“, einer belgischen Schäferhundrasse. Sie kamen auf 199 von 200 möglichen Punkten.

Vize-Meister wurde Marco Dreyer aus Nordrhein-Westfalen mit dem Schäferhund-Rüden „Barack von den Bleicheröder Bergen“ und 197 Punkten. Bronze ging ebenfalls nach NRW und zwar an Michael Tomczak mit dem Schäferhund-Rüden „Klyff von der Lobdeburg“ (196 Punkte).