Eichsfeldwerke laden zum Blick hinter die Kulissen einer Biogasanlage ein

| Lesedauer: 3 Minuten
Stefan Monecke ist Betriebsleiter der Biogasanlage, in der Biogas erzeugt, aufbereitet und eingespeist wird.

Stefan Monecke ist Betriebsleiter der Biogasanlage, in der Biogas erzeugt, aufbereitet und eingespeist wird.

Foto: Eckhard Jüngel (3)

Weißenborn-Lüderode.  In Weißenborn-Lüderode wird seit zehn Jahren umweltfreundliche Energie erzeugt. Die Eichsfeldwerke laden aus diesem Anlass zu einem Tag der offenen Tür.

Etwa fünf Prozent des Gasbedarfs im Landkreis Eichsfeld werden seit zehn Jahren durch Biogas gedeckt. In der Biogasanlage der Eichsfeldwerke (EW) in Weißenborn-Lüderode werden nach Firmenangaben jährlich etwa 30 Millionen Kilowattstunden CO2-neutrales Gas für die Region produziert.

Die Anlage, die im Juli 2013 in Betrieb ging, benötigt dafür im Jahr rund 30.000 Tonnen Pflanzensubstrat. „Die starke Partnerschaft mit heimischen Landwirten ermöglicht es, die gesamte Wertschöpfungskette regional abzubilden. Das macht uns im Gegensatz zu anderen Energieträgern unabhängig von weltpolitischen Geschehnissen und internationalen Lieferbedingungen“, erläutert Dirk Nehrkorn, Geschäftsführer der EW Eichsfeldgas.

Das zehnjährige Bestehen eines der größten Energieprojekte im Unternehmensverbund der Eichsfeldwerke soll am Sonntag mit einem „Tag der offenen Tür“ gefeiert werden.

Nachhaltige Lösung zur Haushaltsversorgung

Durch einen komplexen Aufbereitungsprozess wird das im „Kleinen Körbchen“ bei Weißenborn-Lüderode gewonnene Biogas veredelt und sei somit energetische Grundlage für die jährliche Erzeugung von zirka elf Millionen Kilowattstunden Strom, mit dem der durchschnittliche Verbrauch von rund 3000 Haushalten gedeckt werden könne, heißt es.

Hinzu komme die Produktion von 14 Millionen Kilowattstunden Wärme zur Versorgung von etwa 370 Gebäuden in der Region.

Die im Biogas enthaltene Energie findet durch das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung in den Blockheizkraftwerken der Eichsfeldwerke in Heiligenstadt, Dingelstädt und Niederorschel somit eine vollständige Verwendung. Biogas besitze eine der besten Ökobilanzen, heißt es seitens der Eichsfeldwerke. „Bei seiner Nutzung wird nur so viel Kohlendioxid an die Umwelt abgegeben, wie die eingesetzten Pflanzen zuvor beim Wachstum aus der Atmosphäre aufgenommen haben. Damit ist die Verwendung von Biogas nicht nur ein nachhaltiger Beitrag zum Umweltschutz, sondern auch zur Sicherung der Lebensqualität unserer Region“, erklärt Stefan Monecke, verantwortlich für den Bereich Technik und Betrieb bei der EW Eichsfeldgas.

Investitionen in Höhe von 13 Millionen Euro

10.000 Tonnen Kohlendioxid im Jahr spare der Einsatz des in Weißenborn-Lüderode gewonnenen Biogases gegenüber fossilen Energieträgern ein, teilt der Energieversorger mit. 2013 haben die Eichsfeldwerke 13 Millionen Euro in den Bau der Anlage investiert. Auf einer Fläche von vier Hektar sind damals drei Silos mit einem Fassungsvolumen von 35.000 Kubikmetern, zwei Fermenter, ein Nachgärer und eine Aufbereitungs- sowie Einspeiseanlage entstanden.

Die Anlage gehört zu den größten und umfassendsten Projekten des unternehmenseigenen Energieportfolios, zu dem auch Windenergie- und Photovoltaik-Freiflächenanlagen, Blockheizkraftwerke sowie besonders energiesparende Klärwerke gehören.

Zur Jubiläumsfeier am Sonntag, 3. September, laden die Eichsfeldwerke zum „Tag der offenen Tür“ mit Kinderattraktionen, Imbiss und Getränken auf das Gelände ein. Interessierte Bürger bekommen zudem die Gelegenheit einmal hinter die Kulissen der Großanlage zu schauen. Von 13 bis 17 Uhr werden die Energieexperten über den Herstellungsprozess der Bioenergie informieren.