Göttingen. Notarzteinsätze und gesundheitliche Beschwerden: Amt verbietet ab sofort den Verkauf der extrem scharfen Maistortilla-Chips im Landkreis Göttingen.
Der Kreis Göttingen verbietet ab sofort den Verkauf der extrem scharfen „Hot Chips“. Vorausgegangen ist ein Erlass des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Die scharfen Maistortilla-Chips werden über Automaten und Supermärkte verkauft. „Die Automaten verfügen zwar über eine Altersbeschränkung, bei den Supermärkten ist diese Altersbeschränkung aber überwiegend vernachlässigt worden“, heißt es aus Göttingen.
Die in sozialen Medien kursierenden „Hot Chip Challenges“ forderten vor allem Jugendliche heraus, die Chips zu essen. „Der Verzehr führte vereinzelt bereits zu ärztlichen Noteinsätzen.“ Speziell Kinder reagieren empfindlich auf scharfe Chili-Produkte. Auf www.lebensmittelwarnung.de wurden mehrfach derartige Meldungen eingestellt.
Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hatte durch eine toxikologische Bewertung die „Hot Chips“ als gesundheitsschädlich eingestuft: Sie beinhalten einen hohen Anteil von Chili mit erhöhtem Capsaicinwert wie die Chilivarianten Carolina Reaper, Trinidad Moruga und Scorpion Chili. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung rät zur Vorsicht beim Verzehr von unüblich stark mit Capsaicin gewürzten Lebensmitteln sowie großer Mengen extrem scharfer Chilisaucen und Extrakten. Der Verzehr der Chips könne zu Übelkeit, Erbrechen, Bluthochdruck, brennenden Augen, gereizten Schleimhäute führen – bis zu lebensbedrohlichen Beschwerden.