Einbrüche in Erfurt: Innenminister wirbt für „gute alte Nachbarschaftshilfe“

Anja Derowski
| Lesedauer: 2 Minuten
Vertreter verschiedener Wohnungsbaugenossenschaften, eine Mieterin, die Polizeichefin Heike Langguth (4. von links), Ordnungsdezernent Andreas Horn (4. von rechts), Andreas Bausewein (2. von rechts) und der Innenminister Georg Maier (rechts) bei der Auftaktveranstaltung im Rathaus.

Vertreter verschiedener Wohnungsbaugenossenschaften, eine Mieterin, die Polizeichefin Heike Langguth (4. von links), Ordnungsdezernent Andreas Horn (4. von rechts), Andreas Bausewein (2. von rechts) und der Innenminister Georg Maier (rechts) bei der Auftaktveranstaltung im Rathaus.

Foto: Marco Schmidt / Funke Medien Thüringen

Erfurt.  Polizei und Wohnungsbaugenossenschaften starten Aktion für sicheres Wohnen. Denn 130 erfasste Einbrüche gab es im vergangenen Jahr in Erfurt.

Mehr als jeden dritten Tag wird in Thüringens Landeshauptstadt in eine Wohnung eingebrochen. Hinzu kommen die häufig nicht erfassten Einbruchsversuche. Zwar ging die Gesamtzahl in Thüringen im Vergleich zum Vorjahr herunter, doch die Angst, Opfer einer solchen Tat zu werden, ist groß.

Aus diesem Grund hat die Die TAG Immobilien AG mit der Polizei die thüringenweite Aktion „Gemeinsam für sicheres Wohnen“ ins Leben gerufen. Schirmherr ist Innenminister Georg Maier. Die Kommunale Wohnungsgesellschaft Erfurt (Kowo) und die Erfurter Wohnungsbaugenossenschaft Einheit haben sich der Aktion bereits angeschlossen. Ziel ist es vor allem, die Bürger für die Gefahren zu sensibilisieren und ihnen Ratschläge mitzugeben.

Thüringen soll daszweitsicherste Bundesland sein

„Nach Bayern ist Thüringen mit Blick auf die Einbruchsstatistik das zweitsicherste Bundesland“, sagte Georg Maier zur Auftaktveranstaltung im Rathaus-Festsaal. „Wir wollen so gut bleiben, dazu gehört, dass wir innovativ sind.“ Mit der neuen Aktion gibt es Tipps zur Nachbarschaftshilfe und zum vorbeugenden Einbruchschutz, der gerade im Herbst und Winter, wenn die hellen Tage kurz sind, besonders wichtig sei, so der Innenminister. Die TAG und die Polizei haben die Tipps auf handliche Karten geschrieben, die verteilt werden können. Sie werden zudem in den Aushängen in den Häusern veröffentlicht.

„Was nach wie vor zählt ist die gute alte Nachbarschaftshilfe“, so Maier. Vor allem bei älteren Mitbewohnern im Haus solle man aufmerksam sein, wenn plötzlich fremde Menschen ein- und ausgehen. Die zehn goldenen Regeln klingen teils banal, doch wer beachtet sie schon allesamt?

„Aus unseren vielen Gesprächen mit Mietern wissen wir, dass vielen Sicherheit und Geborgenheit extrem wichtig sind. Das hat einen Einfluss auf die Lebensqualität“, sagt Claudius Oleszak, der Regionalleiter der TAG Wohnen. Er freue sich daher sehr, dass auch andere Wohnungsunternehmen sich der Aktion anschließen.

Im Rahmen der Aktion werden gemeinsam mit der Polizei Beratungsveranstaltungen in den Wohnquartieren durchgeführt, die für Mieter sowie andere Interessierte kostenlos sind. Die erste findet am 5. Dezember im Quartierstreff am Katzenberg 1 statt.

Polizeiliche Beratungsstelle:www.polizei-beratung.de