Claudia Faust ist Schulpfarrerin am Evangelischen Schulzentrum in Mühlhausen und meint: Alltagshelden gibt es an vielen Stellen. Sie stehen dabei nicht im Rampenlicht – Mütter, Ärzte, Feuerwehrleute, Landwirte – aber auch Kinder.
„Mütter sind große Heldinnen“, ruft Selma mit dem Mikrofon in der Hand über den Schulhof, „denn sie schmeißen den Haushalt, haben immer ein offenes Ohr, helfen bei Schulaufgaben – und fahren sogar abends – kurz vor acht – noch mal in den Supermarkt, um Gemüse für das Klassenfrühstück zu kaufen.“
Die Schüler kichern, doch Selma meint es ganz ernst.
Im Gottesdienst zum Jubiläum des Evangelischen Schulzentrums in Mühlhausen möchte sie sich bei allen Alltagsheldinnen bedanken, die jeden Tag alles geben, damit wir gut durch den Alltag kommen: Ärzte, Feuerwehrmänner und Landwirte retten uns mit ihren Aufgaben jeden Tag das Leben, sind hilfsbereit und selbstlos. Sie geben stets ihr Bestes, ohne im Rampenlicht stehen zu wollen.
Dem verletzten Vater den blutenden Finger verbunden
Mutig steht jetzt Nele auf der Bühne. Sie ist selbst schon einmal zu einer Heldin geworden. „Ich habe meinen verletzten Vater gefunden und ihm seinen blutenden Finger verbunden“, erzählt sie der ganzen Schule. Niemand lacht mehr, alle schauen staunend zu ihr. „Lasst uns mutig sein“, ruft sie am Ende allen zu und gibt das Startzeichen für die Schulaktion „Zeit für Helden – tu Gutes!“
Kleine und große Heldinnen und Helden laufen über den Schulhof und suchen ihre Partnerin und ihren Partner, um gemeinsam lesen zu üben, Tischtennis zu spielen, ein Kuchenrezept auszuprobieren.
In den nächsten Monaten werden sie sich regelmäßig treffen und sich gegenseitig unterstützen und helfen. Gemeinsam lernt es sich besser und macht einfach viel mehr Spaß.
„Lobt den Herrn – ihr starken Helden, die sein Wort ausführen“ heißt es im Psalm 103.
Wir loben Gott, in dem wir Gutes tun und anderen helfen.
Seien Sie mutig!
Claudia Faust ist Schulpfarrerin am Evangelischen Schulzentrum in Mühlhausen.