Jungen und Mädchen des Vogelsberger Kindergartens „Bergwichtel“ lernen mit der Feuerwehr

Jens König
| Lesedauer: 2 Minuten
Helmprobe:  Die Feuerwehrmänner Marco Gottschall (links) und Thorsten Köhler zeigen den Mädchen und Jungen des Vogelsberger Kindergartens ihre persönliche Schutzausrüstung, mit der sie brennende Gebäude betreten.

Helmprobe: Die Feuerwehrmänner Marco Gottschall (links) und Thorsten Köhler zeigen den Mädchen und Jungen des Vogelsberger Kindergartens ihre persönliche Schutzausrüstung, mit der sie brennende Gebäude betreten.

Foto: Jens König

Vogelsberg.  Was zu tun ist, wenn der Rauchmelder Alarm schlägt, lernen die „Bergwichtel“ beim Aktionstag mit der Feuerwehr. Angst ist dabei nicht unbedingt ein guter Ratgeber.

Unentdeckt bleiben will Feuerwehrmann Adrian Hesse, als er sich ins Foyer des Vogelsberger Kindergartens „Bergwichtel“ schleicht, um einen Rauchmelder auszulösen. Dessen schrilles Geräusch ist Signal zur Evakuierung. Ohne in Panik zu verfallen, machen sich daraufhin die Erzieherinnen mit ihren Schützlingen zügigen Schrittes auf, um das Gebäude in Richtung Sammelplatz zu verlassen.

„Gewissenhaft in den Gruppentagebüchern die Anwesenheit zu dokumentieren und das Durchzählen beim Verlassen des brennenden Gebäudes sind elementar. Kein Kind darf zurückgelassen werden“, betonen Andrea Schrödter und Doreen Syring, die Leiterinnen des Kindergartens. Brandschutzerziehung sei vom ersten Tag an bis zum Schulanfang in dieser Einrichtung ein wichtiges Thema, bei dem die Freiwillige Feuerwehr ein kompetenter Partner ist.

Mit Notruf müssen Kinder vertraut sein

Die wichtigsten Verhaltensregeln erklären die Feuerwehrleute den Kindern anschließend in den Gruppenräumen. „Niemand muss Angst haben beim Ertönen des Rauchmelders — bloß nicht verstecken“ sagt Feuerwehrmann Thorsten Köhler. Mit dem Thema Notruf müssen die Kinder vertraut sein und die „112“ sollte jeder kennen. Der Unterschied zwischen Rauch- und Feuermelder wurde erklärt und welche Löschmittel für was verwendet werden. In einem Rauchhaus simulieren die Fachleute hinter Plexiglas, wie sich Rauch in Gebäuen ausbreitet.

Die Kids erfahren Wissenswertes über persönliche Schutzausrüstung der Einsatzkräfte und Gegenstände wie das Halligan-Tool (Hebel- und Brechwerkzeug), die die Einsatzkräfte mit ins brennende Objekt nehmen. Das Gewicht der Atemschutzflaschen versetzte die Knirpse ebenso ins Staunen wie das Koppel mit der Axt. „Das Türeneinschlagen üben wir damit hier nicht“, sagt Bürgermeister Norbert Schmidt mit einem Augenzwinkern.

„Weil unsere Jugendfeuerwehr 30-jähriges Jubiläum hat, öffnen wir am Sonntag unsere Türen und feiern ein Feuerwehrfest“, informiert Adrian Hesse. Nach der Eröffnung um 10 Uhr segnet der Pfarrer die Kameraden. Danach gibt es Auszeichnungen und Ehrungen. Bis 11 Uhr stehen Vorführungen und Experimente auf dem Plan. Ab 11.30 Uhr ist Mittagessen angesagt. Es gibt Frisches aus dem Kessel, das der Feuerwehrverein kocht. Nach dem Essen wird es noch einmal löschtechnisch experimentell. Zeit für Kaffee und Kuchen ist ab 15 Uhr. An den Stationen der Verkehrswacht gibt es einen Rollerparkour, den Helm- und Fahrrad-Check, und die Gefahren des Toten Winkels werden thematisiert.