FC Einheit Rudolstadt: Rote Karte als Knackpunkt

Hartmut Gerlach
| Lesedauer: 2 Minuten
Das Tor von Maximilian Schlegel (Mitte) reichte nicht für ein Erfolgserlebnis der Rudolstädter.

Das Tor von Maximilian Schlegel (Mitte) reichte nicht für ein Erfolgserlebnis der Rudolstädter.

Foto: Peter Scholz

Rudolstadt.  Nach dem 1:2 gegen den VfL Halle geht es für die Rudolstädter Oberliga-Fußballer vor allem um ein Erfolgserlebnis, um das Ruder herumzureißen

Als Mateusz Szymanski in der 38. Minute wegen einer Notbremse vom Platz flog, war klar, dass es für die Rudolstädter gegen starke Hallenser sehr schwer werden würde, den Bock, wie es sich Trainer Jürgen Walther gewünscht hatte, umzustoßen. Denn bis dahin waren die Gastgeber recht gut im Spiel und durch einen Aufsetzer, bei dem der gegnerische Torhüter nicht allzu gut aussah, durch Maximilian Schlegel in Front gezogen (10.).

Als sich die rechte Abwehrseite nach 18 Minuten nicht sortiert zeigte, erzielte Jegor Jagupov mit einer technisch perfekten Einzelleistung den Ausgleich. Die Hausherren zeigten sich allerdings nicht geschockt und waren bei Chancen den nicht nur von Walther so dringend herbei gerufenen Erfolgserlebnissen nahe. „Wir sind mit dem, was wir nach dem Gegentor fußballerisch gemacht haben, überhaupt nicht zufrieden. Wir haben lange Zeit in Überzahl gespielt und wenn man es genau nimmt, haben wir am Ende glücklich gewonnen“, sagt Gästecoach Dieter Hausdörfer. Die rote Karte war dann sicher der Knackpunkt, wobei man Szymanski zugute halten kann, dass er dem davon eilenden Franceso Lubsch „nur“ umgerissen und nicht in die Beine getreten hat.

Im zweiten Durchgang lagen die Vorteile zunächst beim Team aus Sachsen-Anhalt. Beim erneuten Versuch von Jagupov, der das Leder aus zehn Metern gekonnt ins Eck schlenzte (75.), war Einheit-Keeper Schmidt machtlos. Wenig später mussten die Verantwortlichen den bereits mit Gelb vorbelasteten Spieler wegen, so Tim Ackermann, massiver Beleidigungen von Rudolstädter Spielern auswechseln. Da hätte sich der sportliche Leiter ein ähnlich Durchgreifen des Unparteiischen wie im „Fall“ Szymanski gewünscht. Die Einheimischen verschärften in den Schlussminuten den Druck noch einmal, doch Halle rettete den Vorsprung über die Zeit.

Von Jürgen Walther war auf der Pressekonferenz, an dem auch viele Fans, die zuvor mit einer Protestaktion gegen die Mannschaft auf sich aufmerksam gemacht hatten, das zu hören: „Nach der roten Karte kippt das ganze Spiel. Es geht am Ende für uns nur über Erfolgserlebnisse, die wir uns verschaffen müssen. Im Gegensatz zu Marienberg waren die Köpfe oben und die Jungs waren da. Sie haben hinten heraus einen guten Ball gespielt und haben versucht, die Balance zu finden zwischen einem flachen und einem Flankenball. Die Spieler sind meist alles erfahrene Fußballer und wissen, dass sie sich selbst belohnen müssen.“