Arterns Trainer Patrick Krumbholz tritt zurück

Sebastian Fernschild
| Lesedauer: 4 Minuten
Am Samstag stand Patrick Krumbholz noch an der Seitenlinie. Es war seine letzte Amtshandlung in Artern.

Am Samstag stand Patrick Krumbholz noch an der Seitenlinie. Es war seine letzte Amtshandlung in Artern.

Foto: Sebastian Fernschild

Artern.  Der ehrgeizige Übungsleiter hat den Fußball-Landesklässler verlassen. Ein Spieler übernimmt vorerst das Schlusslicht. Sonntag geht es nach Arenshausen.

Nun also doch. Die Gerüchte, die nach der 0:3-Pleite gegen den SC Leinefelde aufkamen, haben sich nun bestätigt. Patrick Krumbholz ist nicht länger Trainer des Fußball-Landesklässlern VfB Artern. Drei Niederlagen nach drei Spielen und das Ausscheiden aus dem Landespokal waren wohl zu viel. Zu viel für Krumbholz. Aktuell sind die Salinestädter Schlusslicht der Liga.

Nach dem starken vierten Platz, der bisher besten Platzierung des VfB Artern, schienen dem nun Ex-Trainer keine Basis mehr gegeben, um erfolgreich weiter das Team zu leiten. Aber er wurde nicht vom Verein freigestellt, sondern hat seinen Posten selbst zur Verfügung gestellt.

„Patrick ist ein ehrgeiziger Trainer, welcher für den sportlichen Erfolg viel Zeit und Leidenschaft investiert. Nach einem sehr guten 4. Platz in der vergangenen Saison, trotz schlechter Rückrunde, gab es auch für ihn höherklassige Trainerstellenangebote, wobei es nur eine Frage der Zeit war, diese umzusetzen. Nach diesem schweren Startprogramm ohne bisherigen Punktgewinn und der immer schwelenden Frage des Zeitpunktes des Verlassens, welche auch die Mannschaft belastete, stellte er seinen Trainerposten zur Verfügung“, so zu lesen auf den sozialen Netzwerken des Vereins.

Die Art und Weise, speziell des Zeitpunktes, so heißt es weiter, sei sicherlich diskutabel. „Wir haben uns am Mittwochabend noch mal zusammengesetzt und uns persönlich verabschiedet. Ich möchte aber, dass jeder weiß, dass nicht Patrick allein an er Situation Schuld hat, auch wenn er mit seinen Wechseläußerungen im Sommer für etwas Verunsicherung gesorgt hat. Aber dennoch sind die Spieler auch für sich selbst verantwortlich und können nicht alles auf den Trainer schieben“, so Lars Beyer, Abteilungsleiter Fußball des VfB Artern, der nun einige Gespräche führen wird, um schnellstmöglich die beste Lösung für seinen Verein zu finden. Nach dem kommenden Ligaspiel (Sonntag, 14 Uhr in Arenshausen) haben Beyer und Co. etwas mehr Luft, um gezielt auf Suche zu gehen, da der Landespokal ein freies Wochenende beschert. Neben Krumbholz hat auch Physiotherapeutin Loreen Haferburg den Verein verlassen.

Spieler Tom Schlotthauer und Co-Trainer, der für die Torhüter zuständig ist, Steffen Schmidt, werden aller Voraussicht beim Spiel am Sonntag in Arenshausen das Traineramt übernehmen. „Eine wirkliche Lösung haben wir noch nicht. Ob nun intern oder extern, das steht alles noch nicht fest. Wir können auch nicht sagen, was besser sei“, so Beyer weiter.

Und Patrick Krumbholz? Der äußerte sich am Donnerstag am Telefon: „Ich musste die Situation noch mal verarbeiten. Es ging nichts mehr zu kitten. Ich muss mir im Nachhinein schon eingestehen, dass ein offenes Angebot nicht zur Sicherheit der Spieler beiträgt. Man hätte das Angebot entweder ablehnen oder gleich zusagen müssen. Diesen Fehler nehme ich auf mich und auch die dazugehörige Kritik kann ich nicht leugnen. Ich denke der Mannschaft ist mehr geholfen, wenn das Amt jemand anderes übernimmt. Der Zeitpunkt ist freilich nicht gut. Aber ich wollte auch nicht nach Arenshausen fahren und kein gutes Gefühl haben oder wissen, dass die Mannschaft mir nicht mehr vertraut.

Wo und wann Krumbholz wieder ins Trainergeschäft einsteigt, ließ er offen. Angebote gäbe es aus der Landesklasse aber auch aus der Thüringenliga. Ein Aufsteiger ins Thüringer Oberhaus, mit dem er immer wieder in Verbindung gebracht, hat großes Interesse. Aber, so versicherte er, wird er auf jeden Fall „im September auf keiner Trainerbank sitzen.“ Damit ist es möglich, dass 2023 Patrick Krumbholz wieder als Trainer in Thüringens Fußballstadien zu sehen sein könnte.