Erfurts Weg zum Unesco-Welterbe

Gehören die Alte Synagoge, die Mikwe und das Steinerne Haus in Erfurt zum Bedeutendsten, was die Menschheit geschaffen hat? Die Entscheidung steht bevor.

Trotz Welterbe-Titel bleibt die Alte Synagoge montags geschlossen.

Am Sonntag gab es den Welterbe-Titel für Erfurt, am Montag ist in der Alten Synagoge Ruhetag. Immerhin: Ab Dienstag gilt freier Eintritt.

Die Alte Synagoge ist gemeinsam mit der Mikwe und dem Steinernen Haus eine Welterbestätte. Das einstige Gotteshaus liegt heute verborgen in einem Innenhof.

Erfurt hat nun offiziell drei Welterbestätten. Die Alte Synagoge, die Mikwe und das Steinerne Haus sind unscheinbar. Selbst mancher Erfurter kennt sie nicht – ein Rundgang.

Unmittelbar nach der Verkündung der Unesco werden Oberbürgermeister Andreas Bausewein und Reinhard Schramm, der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde, von Kameras, Fotografen und Mikrofonen umringt.

Erfurts jüdisch-mittelalterliches Erbe hat nun Weltrang. Die Stadt jubelt nach der Verkündung. Hier das Protokoll der entscheidenden Minuten.

Die Alte Synagoge zählt zu den ältesten, bis zum Dach erhaltenen Synagogen in Mitteleuropa – und seit dem 17. September auch zum Welterbe.

Die Alte Synagoge, die Mikwe und das Steinerne Haus werden als Welterbe ausgezeichnet. Das Unesco-Komitee stimmte in Riad für den Antrag aus Erfurt.

Nur ein Guckschacht verrät den Standort des mittelalterlichen Ritualbades (Mikwe) an der Krämerbrücke. Für die Mikwe, die Alte Synagoge und das Steinerne Haus bewirbt sich Erfurt um den Titel als Unesco-Welterbe.

Werden die Alte Synagoge, die Mikwe und das Steinerne Haus zum Welterbe geadelt? Das Unesco-Komitee behandelt den Erfurter Antrag nun wohl einen Tag später.

Die zur Wendezeit wiederentdeckte Alte Synagoge wurde saniert und beherbergt eine Ausstellung zum jüdischen Alltag im Mittelalter.

Mit der Wartburg, dem klassischen Weimar, dem Bauhaus und dem Hainich hat Thüringen bereits vier Welterbestätten. Ob mit Erfurt eine fünfte hinzukommt, entscheidet sich ab Sonntag.

Karina Halbauer von der Kulturdirektion zeigt das Plakat, mit dem die Stadt auf das Public Viewing zur Welterbe-Entscheidung aufmerksam macht.

Die Stadt hält eine Marketing-Kampagne bereit, falls Erfurt den Unesco-Titel erhält. Bis dahin bleibt alles streng geheim. Die Entscheidung wird live ins Rathaus übertragen.

Im Rathaus können interessierte Erfurter mitverfolgen, wie die Entscheidung über Erfurt als Welterbe-Standort gefällt wird.

In wenigen Tagen wird in Riad über Erfurts Welterbe-Würdigkeit befunden. Wie man auch in Erfurt dabei sein kann und wann der Stream losgeht.

Rebecca vom Souvenirladen Erfurt Mitte zeigt die beiden Modelle der Alten Synagoge und eine Replik des jüdischen Hochzeitrings.

Die Erfurter Touristiker planen eine Werbekampagne für den Fall, dass Erfurt Unesco-Welterbe wird. Bisher gibt es nur wenige Mitbringsel zum jüdischen Erbe.

Robin Borsch zeigt ein Modell seines Entwurfs für ein Erfurter Welterbezentrum. Für seine Arbeit wurde er von der Fachhochschule Erfurt ausgezeichnet.

Wenn das jüdische Erbe Unesco-Rang erhält, muss es präsentiert werden. Wie das Erfurter Welterbezentrum aussehen könnte, überlegen Architektur-Studenten – mit bemerkenswerten Ideen.

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