Erfurt. Béla Fleck ist ein Könner am Banjo, Fan von George Gershwin und verbindet beides in „Rhapsody in Blue“-Interpretationen. Außerdem: Portugiesisch-brasilianische Gitarrenduelle auf alten Instrumenten. Wir haben in beide Alben reingehört.

Sein erster Gedanke? „Die schrecklichste Idee, die ich mir je vorstellen konnte.“ Doch als sich Banjo-Maestro Béla Fleck die ersten Ergebnisse seiner „Rhapsody in Blue(grass)“ anhörte, war er positiv überrascht. Fleck hat in dem Gershwin-Evergreen nicht nur das Orchester durch Bluegrass-Instrumente wie Banjo, Fiddle ersetzt, er hat anlässlich des 100. Jahrestages von dessen Uraufführung ein ganzes Album mit dem Titel „Rhapsody in Blue“ aufgenommen.

Das Cover des Albums „Rhapsody in Blue“ von Béla Fleck.
Das Cover des Albums „Rhapsody in Blue“ von Béla Fleck. © Béla Fleck Productions-Thirty Tigers/Membran

Auf der Hommage an den Komponisten gibt es zwei weitere Versionen: „Rhapsody“ mit dem Virginia Symphony Orchestra unter der Leitung von Eric Jacobson – aber mit Banjo statt Klavier – und eine fünfminütige Variation „Rhapsody in Blue(s)“. Sowie die Gershwin-Werke „Rialto Ripples“ und das erst kürzlich gefundene „Unidentified Piece for Banjo“. Es ist die Ersteinspielung dieser Komposition. Béla Fleck: „Um die Authentizität des Stücks zu erhalten, habe ich es auf einem alten, fünfsaitigen Banjo gespielt.“

So oder so: Das Album ist in mehrfacher Hinsicht eine (Neu-)Entdeckung. Von einem weltbekannten Stück, von dem man meinte, dass es nicht mehr überraschen könnte. Und von einem oft verschmähten Instrument.

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Saitenklänge aus Portugal und Brasilien

Das Cover des Albums „Terra Livre“ von Ricardo Vignini und O Gajo.
Das Cover des Albums „Terra Livre“ von Ricardo Vignini und O Gajo. © Lusitanian

Mit den Lusitanian Ghosts mischt der portugiesische Musiker João Morais alias O Gajo südeuropäische Folkmusik mit Pop und Rock. Nun hat er mit dem Brasilianer Ricardo Vignini das eher traditionelle Instrumental-Album „Terra Livre“ aufgenommen. Doch die frischen, quirligen Stücke leben vom Klang der besonderen, der alten Saiten-Instrumente: O Gajo spielt eine portugiesische Viola Campaniça, Vignini eine brasilianische Viola Caipira, verwandt mit den portugiesischen Chordophone.

Ricardo Vignini (links) und O Gajo.
Ricardo Vignini (links) und O Gajo. © Mais 5

Vieles ist verbunden bei diesen beiden Kulturen, nicht immer aus guten (historischen) Gründen. Aber hier entsteht vorurteilsfrei etwas Schönes und Inspiriertes.

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