Berlin. Für die Steuererklärung haben Steuerzahler dieses Jahr etwas mehr Zeit. Trotzdem sollte man Fehler vermeiden – denn sie kosten Geld.

Wie in jedem Jahr stehen Steuerzahler auch dieses Jahr vor der Herausforderung, ihre Steuererklärung abzugeben. Nicht selten kann bei den Unmengen und der Vielzahl an Unterlagen auch mal was schief gehen. Das kann am Ende viel Geld kosten

Die Steuererklärung gehört sicherlich nicht zu den Aufgaben, die man gerne macht. Grund dafür ist ihr Umfang und die unzähligen Formulare. Wer möglichst viel von der Steuer zurückhaben möchte, sollte sich vorher eine Checkliste machen, um wirklich auch gar nichts an wichtigen Ausgaben zu vergessen.

Auch Fehlerquellen gibt es einige. Doch was sind die häufigsten?

Steuererklärung 2018: Das sind die häufigsten Fehler:

  • Ausgaben vergessen
  • Falsche Angaben
  • Belege nicht aufgehoben
  • Falsche Bankverbindung
  • Lohn falsch ausgezahlt

Dabei braucht man für die Steuererklärung dieses Jahr nicht so sehr in Stress fallen wie noch in den vergangenen Jahren.

Denn: Wer für 2018 eine Steuererklärung abgeben muss, hat zwei Monate länger Zeit als früher. Ab diesem Jahr gilt der 31. Juli als letzter Abgabetermin. Doch auch diesmal gilt: Es gibt typische Fehler, die den Steuerzahler viel Geld kosten können. Mit dem richtigen Wissen, lassen sich die jedoch vermeiden. So lässt sich richtig Geld sparen.

Diese fünf Fehler lassen sich einfach in der Steuererklärung vermeiden – ein Überblick.

1. Ausgaben bei der Steuererklärung nicht vergessen

Typische Ausgaben, die bei der Steuererklärung vergessen werden, sind etwa die Riester- und Rürup-Rente. Daher sollte man nicht vergessen, die Beträge in die entsprechenden Felder einzutragen. Auch Werbungskosten können steuerlich abgesetzt werden.

Dabei handelt es sich um Ausgaben, die man für seinen Beruf aufwendet, um den überhaupt ausüben zu können. Dazu gehören etwa Arbeitsmittel wie

  • Laptop,
  • Bürostuhl oder Fachliteratur,
  • aber auch Bahntickets oder Bewerbungskosten.

Generell gilt bei Werbungskosten jedoch: Das Finanzamt berücksichtigt bei Arbeitnehmern einen Pauschbetrag von 1.000 Euro. Nur wenn der überschritten wird, wirken sich die Kosten steuermindernd aus. Mit diesen Tipps bekommt man mit der Steuererklärung viel Geld zurück.

2. Falsche Angaben in der Steuererklärung vermeiden

In der Vielzahl an Ausgaben, Zeilen und Auflistungen, kann man schon mal den Überblick verlieren. Zahlendreher können sich einschleichen oder Beträge an der falschen Stelle eingetragen werden. Bevor die Erklärung abgeschickt wird, sollte daher jeder Punkt noch einmal geprüft werden. Falsche Angaben muss das Finanzamt nicht berücksichtigen oder kann sie sogar streichen.

Falsche Angaben sollte man in der Steuererklärung unbedingt vermeiden.
Falsche Angaben sollte man in der Steuererklärung unbedingt vermeiden. © dpa-tmn | Christin Klose

3. Belege sorgfältig aufheben

Auch wenn es nicht mehr zwingend notwendig ist, mit der Steuererklärung die Zahlungsbelege für die eigenen Ausgaben einzureichen. Dennoch sollte man die Nachweise im Ernstfall nachreichen können. Denn das Finanzamt hat das Recht, diese einsehen zu können – und das auch noch einige Jahre später. Kann man die Belege im Ernstfall nicht vorlegen, wird es schwieriger das Geld dafür zurückzubekommen. Das sind die wichtigsten Infos zu Fristen, Freigrenzen und Formularen.

4. Neue Bankverbindung in Formularen für Steuererklärung angeben

Falls man seine Bank im vergangenen Jahr gewechselt hat, darf man nicht vergessen, die neuen Kontodaten auch an das Finanzamt weiterzugeben. Ansonsten erhält man sein Geld erst Monate später zurück – oder gar nicht.

Renten steigen: Mehr Rentner müssen 2019 eine Steuererklärung machen

5. Löhne nicht bar auszahlen

Falls man im Haus eine Putzkraft beschäftigt oder eine Betreuung für die Kinder eingestellt hat, sollte man diese nicht bar bezahlen. Das Finanzamt akzeptiert die Ausgaben nur, wenn die Löhne überwiesen wurden – und so gegebenenfalls die entsprechenden Belege eingereicht werden können.

Die Steuererklärung wird heute nur noch online gemacht.
Die Steuererklärung wird heute nur noch online gemacht. © dpa-tmn | Robert Günther

Steuererklärung online machen

Die Steuererklärung lässt sich am einfachsten digital machen. Dann werden Papierbelege überflüssig. Ob man überhaupt eine Steuererklärung machen muss, erfährt man hier:

Muss ich eine Steuererklärung machen?

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    Wer den 31. Juli als Abgabetermin nicht schafft, sollte sich rechtzeitig um eine Fristverlängerung kümmern. Christina Georgiadis vom Verein „Vereinigte Lohnsteuerhilfe“ warnt: „Fristverlängerungen gibt’s vom Finanzamt nur noch in Ausnahmefällen, wenn Sie als Steuerpflichtiger zum Beispiel ohne eigenes Verschulden die Abgabe versäumt haben.“ Neue Regelen – diese Änderungen muss man bei der Steuererklärung beachten.

    Auch Belege braucht bei der Steuererklärung niemand mehr.
    Auch Belege braucht bei der Steuererklärung niemand mehr. © imago stock&people | imago stock

    Liegt die Steuererklärung nicht fristgerecht vor, so Georgiadis, dann kann das Finanzamt sehr empfindliche Strafen aussprechen - zum Beispiel den sogenannten Verspätungszuschlag. Die Höhe ist gesetzlich festgelegt und beträgt mindestens 25 Euro pro verspätetem Monat und maximal 25.000 Euro. Zudem könne das Finanzamt eine Steuernachzahlung auch schätzen, was sehr teuer werden kann.

    Ab diesem Jahr hat man aber mehr Zeit für die Steuern. Was sich sonst noch im Juli ändert. Wer 2019 am meisten von Steuersenkungen profitiert. (dpa/vem)