Färöer. Als Drehort für internationale Film- und Fernsehproduktionen sind die abgeschieden im Atlantik gelegenen Färöer Inseln ein weitgehend unerschlossenes Fleckchen Erde. Die sechsteilige Serie «Trom - Tödliche Klippen» spielt dort und macht Lust auf mehr.

Eine Umweltaktivistin setzt sich auf den Färöern gegen Walfang ein - ausgerechnet, denn Fischerei gilt als wichtigster Wirtschaftszweig der zu Dänemark gehörenden Inselgruppe im Nordatlantik. Die junge Frau macht sich viele Feinde. Eines Tages ist sie nicht mehr erreichbar.

Die Serie «Trom - Tödliche Klippen» nimmt die Zuschauer mit in den hohen Norden zu spannenden Mordermittlungen vor wildromantischer, nebelverhangener Landschaft. Zu sehen ist die Serie auf Arte an zwei Abenden, am 6. und 13. Oktober, jeweils ab 20.15 Uhr.

Als die Umweltaktivistin Sonja (Helena Heðinsdóttir) verschwindet, suchen nicht nur die Polizei und ihre Co-Aktivisten nach ihr. Auch der investigative Journalist Hannis Martinsson (Ulrich Thomsen) will die Frau finden. Die hatte ihm kurz zuvor ein Handy-Video geschickt. Darin bittet sie ihn um Rat. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Páll (Dánjal á Neystabø) war die Aktivistin auf brisante Informationen gestoßen, dann hatte Páll einen mysteriösen Autounfall und sie selbst wurde bedroht. Zudem eröffnet Sonja dem Journalisten, dass er ihr Vater sei.

Hannis Martinsson macht sich auf den Weg - doch noch bevor er seine Tochter überhaupt kennenlernen kann, findet er im Meer ihre Leiche. Wie kam Sonja zu Tode? Unfall, Suizid, Mord - die Polizei will zunächst nichts ausschließen. Allerdings: Sonja hatte sich ohnehin um ihre Sicherheit und um die ihrer Tochter gesorgt und von der Polizei nicht ernst genommen gefühlt. Kann Martinsson den Ermittlern trauen? Er beginnt selbst zu recherchieren und versucht herauszufinden, mit wem sich seine Tochter angelegt hat.

Kommissarin Karla Mohr (Maria Rich) misstraut ihrerseits dem Journalisten. Der weiß inzwischen mehr: Seine Tochter hatte illegale Machenschaften in einer Fischfabrik aufgedeckt und wollte diese wohl öffentlich machen. Karla Mohr macht inzwischen eine ganz andere Entdeckung. Eine Spur führt ausgerechnet zu ihrem eigenen Sohn Gunnar (Magnus Reinert Gásadal). Aus Sorge, er könnte etwas mit Sonjas Tod zu tun haben, behält die Kommissarin die Information für sich. Zunehmend weiß niemand mehr, wem er noch trauen kann.

Regisseur Kasper Barfoed inszeniert die spannende Suche nach Sonjas Mörder, die erst verworrener wird, bei der jeder andere Interessen zu verfolgen scheint und die sich dann doch auflöst. Trotzdem bleiben die Zuschauer am Ende mit einer überraschenden, offenen Frage zurück.

Die dänisch-deutsch-isländisch-färöische Koproduktion, die zwischen den Genres Krimi und Drama changiert, ist beim Fernsehfestival in Monte Carlo in diesem Sommer mit einem Spezialpreis der Jury sowie mit der Goldenen Nymphe für Ulrich Thomsen als bestem Darsteller ausgezeichnet worden.