Halle. Die Händel-Festspiele gehören zu den bedeutendsten Festivals für Barockmusik in Deutschland. Die Verantwortlichen in Halle entschieden nun, das Fest abzusagen - ohne Ausweichtermin. Dafür fällt der Blick bereits auf 2021.

Die Händel-Festspiele in Halle fallen aufgrund der Corona-Krise in diesem Jahr aus. "Das ist mehr als traurig, zugleich ist es in der aktuellen Situation aber auch die einzig richtige Entscheidung", sagte Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) am Donnerstag in Halle.

Das Stadtoberhaupt ist zugleich der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Händel-Haus. Geplant waren vom 29. Mai bis 14. Juni mehr als 100 Veranstaltungen in der Geburtsstadt des Komponisten Georg Friedrich Händel (1685-1759).

Die Stiftung begründete ihre Entscheidung mit den weltweiten Ein- und Ausreisesperren sowie der potenziellen Gefahr für Gäste, Künstler und Festivalmitarbeiter. Das Barock-Fest zieht jährlich Zehntausende Besucher und Ensembles auf der ganzen Welt nach Halle.

Nach intensiver Prüfung sei kein Ausweichtermin für dieses Jahr machbar erschienen, hieß es. Im kommenden Jahr sollen die Händel-Festspiele vom 28. Mai bis 13. Juni unter dem Motto "Helden und Erlöser" stattfinden. Neben einer szenischen Aufführung von Händels "Brockes-Passion" mit der Oper Halle werden dabei unter anderem internationale Stars wie Sandrine Piau, Andreas Scholl und das Cetra Barockorchester Basel mitwirken. Einige Aufführungen, die in diesem Jahr geplant gewesen seien, sollen 2021 sowie 2022 zu sehen sein.

Die Absage trifft auch viele freiberufliche Musiker. "Ich hoffe sehr, dass die von Bund und Ländern entwickelten Programme zur finanziellen Absicherung greifen werden", erklärte der Direktor der Stiftung Händel-Haus und Intendant der Händel-Festspiele, Clemens Birnbaum. Ticketkäufer könnten ihre Karten erstattet bekommen.