Berlin. Die Türkei, Luxemburg und Teile Kroatiens sind Risikogebiete. Wo gibt es die meisten Neuinfektionen? Ein Infektionszahlen-Überblick.
- Aus bestimmten Risikogebieten werden Corona-Infektionen nach Deutschland „eingeschleppt“
- Dennoch kommen die meisten Corona-Neuinfektionen nicht aus dem Ausland
- Das zeigt ein Lagebericht des Robert Koch-Instituts (RKI) deutlich
- In welchen Ländern ist das Risiko, zu erkranken besonders hoch?
Seit die Menschen wieder reisen dürfen, haben sie bei ihrer Rückkehr nach Deutschland immer öfter auch das Coronavirus im Gepäck. Das geht aus dem aktuellen Lagebericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. So lag der Anteil der mit Infektion Eingereisten im März bei über 50 Prozent, sank infolge der Reisebeschränkungen aber rasch in den unteren einstelligen Prozentbereich und wächst nun wieder.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland wächst – doch infizieren sich die Menschen auf Reisen in Risikogebiete wie der Türkei und Serbien?
In der Tabelle der Expositionsländer – also jener Länder, in denen sich Infizierte mutmaßlich angesteckt haben, ehe die Infektion in Deutschland registriert wurde – listet das RKI 9497 erfasste Neuinfektionen von der 28. bis zur 31. Meldewoche (bis zum 4. August) auf, bei denen ein vermeintliches Infektionsland bekannt ist.
Das RKI weist in dem Lagebericht aber auch darauf hin, dass bei rund einem Drittel der insgesamt 211.281 übermittelten Fälle von Corona-Infektionen keine Angaben zu einem möglichen Infektionsland vorlagen. Wie aussagekräftig die Zahlen sind, ist schwer zu beurteilen.
Coronavirus: Großteil der Neuinfektionen stammt nicht aus dem Ausland
Auffällig ist: Der Großteil (7606 Neuinfektionen) stammt nicht aus dem Ausland. Die Menschen haben sich in Deutschland infiziert. Auffällig ist auch, dass mehr als 50 Prozent der nach Deutschland mitgebrachten Infektionen aus Südosteuropa stammen.
Aus dem Kosovo werden 608 Fälle verzeichnet, aus Serbien 227, aus der Türkei 166, aus Bosnien und Herzegowina 105, aus Bulgarien 72, aus Rumänien 68, aus Kroatien 66 und aus Albanien und Mazedonien jeweils 47. Für die Balkanstaaten Serbien, Mazedonien, Montenegro, Bosnien und Herzegowina sowie für Teile der Türkei besteht nach wie vor eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. Auch vor Reisen in die kroatischen Regionen Split-Dalmatien und Šibenik-Knin warnt das Auswärtige Amt. Für Slowenien spricht die Bundesregierung keine Warnung aus.
In der Türkei wurde die Reisewarnung für die vier türkischen Küstenprovinzen Antalya, Izmir, Aydin und Mugla aufgehoben. In Bulgarien und Rumänien dagegen sprach die Bundesregierung für einzelne Regionen Reisewarnungen aus: In Bulgarien wurden die Gebiete Blagoewgrad, Dobritsch und Warna neu als Risikogebiete eingestuft. In in Rumänien gilt die Warnung für die Kreise Argeș, Bihor, Buzău, Neamt, Ialomita, Mehedinti und Timiş.
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