Köln. Ein Koffein-Pulver von New Pharma Nutrition soll falsche Packungshinweise enthalten. Das beschäftigt auch die Behörden.

Wer das Koffeinpulver „np nutrition Caffeine 100%-HCL“ von New Pharma Nutrition so wie auf den Packungshinweisen konsumiert, führt sich automatisch eine Überdosis zu. Deshalb wurde das Produkt zurückgerufen. Doch das ist nicht das Ende in dem Verfahren um das Pulver.

Denn die Stadt Köln hat Anzeige gegen den Hersteller erstattet – die Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Fall. „Die Ermittlungen dauern an, gegebenenfalls wird es Folgemaßnahmen geben“, sagte ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft am Freitag.

Nähere Angaben wollte er dazu nicht machen. Die Stadt hatte am Donnerstag mitgeteilt, sie habe die Staatsanwaltschaft aufgefordert, bei dem Hersteller des Nahrungsergänzungsmittels eine Durchsuchung zu veranlassen, da dieser die Kooperation verweigere. Der Geschäftsführer der Kölner Firma wollte auf dpa-Anfrage am Freitag keine Stellungnahme abgeben.

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    „np nutrition Caffeine“ zurückgerufen – Das droht bei Überdosis

    Hintergrund des Rückrufes ist, dass der Packung des Pulvers ein zu größer Löffel beigefügt wurde. Mit ihm lassen sich nur deutlich zu hohe Konzentrationen des Pulvers konsumieren. Wie es in einer Mitteilung der Bundesregierung heißt, können zu große Mengen an Koffein negative gesundheitliche Folgen haben:

    • Hohe Nervosität
    • Schlaflosigkeit
    • Schweißausbrüche
    • Herzrasen

    Die Bundesregierung beruft sich bei ihrem Hinweis auf Untersuchungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Den Untersuchungen der EFSA zufolge kann übermäßiger Koffeinkonsum auf Dauer das Herz-Kreislauf-System beeinflussen. Bei schwangeren Frauen kann zudem der Wachstum des Fötus eingeschränkt werden. Die EFSA empfiehlt Erwachsenen: „Einzeldosen von bis zu 200 mg Koffein – etwa 3 mg proKilogramm Körpergewicht (mg/kg KG) aus allen Quellensind für die gesunde erwachsene Allgemeinbevölkerungunbedenklich.

    „Wenn man das Pulver einnimmt wie vorgesehen, führt das automatisch zu einer Überdosierung.“ Der Hersteller habe trotz mehrfacher Aufforderung und einer Ordnungsverfügung keine Angaben zu seinen Kunden in seinen beiden Kölner Geschäften sowie im Internet gemacht. Die Stadt wolle aber die Vertriebswege nachvollziehen, um Kunden gezielt warnen zu können.

    Auf dem offiziellen Portal Lebensmittelwarnung.de waren bereits am Dienstag ein Rückruf und eine Produktwarnung wegen der „Gefahr einer zu hohen Koffeinaufnahme“ veröffentlicht worden. (dpa/ac)