Berlin. Bei der Winter-Hautpflege machen viele Menschen einen entscheidenden Fehler, sagt Hautärztin Yael Adler und gibt Tipps für kalte Tage.

Die kalten Außentemperaturen können der Haut im Gesicht ganz schön zu schaffen machen. Das liege im Wesentlichen auch an einer falschen Pflege im Winter, sagt die Berliner Dermatologin Yael Adler.

Denn eigentlich sei die Haut von Natur aus ganz gut gewappnet gegen die Kälte dieser Tage. „Der natürliche Fettfilm der Oberhaut in Verbindung mit dem Talg aus den Poren ist eine gute Barriere gegen äußere Einflüsse.“

Nur, viele Menschen waschen diesen natürlichen Schutz, der sich in der Nacht pflegend auf die Gesichtshaut gelegt hat, am Morgen mit Reinigungs- und Pflegeprodukten einfach wieder ab.

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Auf Feuchtigkeitscreme bei Kälte verzichten

Sie rät: Das Gesicht gerade in diesen eisigen Tagen am Morgen nur mit lauwarmem Wasser waschen und mit einem Handtuch abtrocknen.

„Außerdem sollte man morgens auf Feuchtigkeitscremes fürs Gesicht verzichten“, sagt die Hautärztin und Ärztin für Ernährungsmedizin. Denn diese enthielten Wasser, das bei Kälte gefrieren und der Haut schaden könne.

Wer aber wegen der Heizungsluft im Winter unter trockener Haut leidet, kann die Feuchtigkeitscreme abends vor dem Schlafengehen auftragen.

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Tipp zur Hautpflege: Sheabutter auf trockene Stellen dünn auftragen

Besonders anstrengend wird es für die Haut, wenn zur Kälte feuchte Luft und Wind hinzukommen. Dann kann eine wasserfreie Salbe helfen.

Hier biete sich reine unraffinierte Sheabutter an, sagt Adler: „Sie ist wie Wachs, enthält die Vitamine A und E und ähnelt dem natürlichen Hautfett.“ Sie sollte an trockenen oder bedürftigen Stellen dünn aufgetragen werden.

Nicht so gut geeignet sei dagegen Vaseline, weil sie wie eine Plastiktüte über der Haut wirke. Die Haut schwitzt, wird aufgeweicht und kann von außen keinen Sauerstoff aufnehmen.

Werden Nasenspitze und Wangen im Winter draußen rot, ist das übrigens ein Schutzmechanismus. Durch eine verstärkte Durchblutung versucht der Körper, die Haut vor Erfrierungen zu schützen.

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Lachs und Matcha-Tee unterstützen die Hautgesundheit

Nicht nur äußere Pflege ist wichtig für eine gesunde Haut, sondern auch eine gute Ernährung. Adler rät, den Vitamin-D-Spiegel bei einem Arzt oder einer Ärztin überprüfen zu lassen. Auch Zink, Selen und Omega-3-Fettsäuren seien gut für die Gesundheit.

Letztgenannte sind vor allem in fettem Seefisch wie Lachs enthalten oder in Algenöl. Wer die Hautgesundheit unterstützen möchte, kann außerdem Walnüsse, unpasteurisiertes Sauerkraut, original griechischen Joghurt, Chicorée, Artischocken, Erbsen oder auch einmal erkaltete Kartoffeln essen.

„Und Grüntee, besonders Matcha-Tee, trinken“, rät Adler. Der habe durch die enthaltenen Antioxidantien einen Effekt gegen Entzündungen und Hautalterung, sei voller sekundärer Pflanzenstoffe, Vitamine und Mineralien.