Berlin. Nach seiner Coronavirus-Infektion ist Thomas Müller beim FC Bayern zurück. Ob er schon gegen Köln spielen wird, ließ der Trainer offen. BVB-Profi Jadon Sancho könnte zwei Bundesliga-Rekorde knacken.

Ein Rückkehrer nach Corona-Infektion, ein Sportvorstand auf Abschiedstour gegen seinen Ex-Club und ein politisch engagierter Nationaltorwart: Fünf Spiele, fünf Köpfe, auf die man in den Samstagspielen der Fußball-Bundesliga achten sollte.

MÜLLER-RÜCKKEHR: Überraschend schnell ist Thomas Müller nach seiner Coronavirus-Infektion beim FC Bayern zurück. Am Donnerstag trainierte er noch individuell, am Freitag mischte er schon wieder beim Abschlusstraining mit. "Inwieweit wir ihn einsetzen, haben wir noch nicht entschieden", sagte Trainer Hansi Flick vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Köln. Egal in welcher Rolle - Lautsprecher Müller ist auch abseits der sportlichen Bedeutung wichtig für das Team. "Er ist sehr professionell und einfach sehr wichtig für uns, weil er viele Dinge verkörpert, die man in einer Mannschaft braucht - Einstellung, aber auch eine gewisse Lockerheit. Wir sind froh, dass er wieder dabei ist", hob Flick hervor.

JADON SANCHO: Noch vor Weihnachten galt er als der englische Patient. Doch mit Beginn des neuen Jahres fand der BVB-Angreifer zurück zu alter Form. Mit fünf Toren und fünf Assists meldete sich der 20-Jährige eindrucksvoll zurück. Gegen Bielefeld kann Sancho gleich zwei Bundesliga-Rekorde knacken: Er könnte der erste Profi seit Erfassung des Wertes (1988/89) mit 50 Torvorlagen vor seinem 100. Einsatz werden. Bisheriger Rekordhalter ist Franck Ribéry, dem das im 106. Spiel gelang. Zweitens wäre der englische Nationalspieler mit 20 Jahren und 339 Tagen der jüngste Profi mit dieser Marke und würde Thomas Müller beerben, der bei seinem 50. Assist 23 Jahre und 247 Tage alt war.

MAXIMILIAN ARNOLD: Der Mittelfeldspieler ist einer der Köpfe des Wolfsburger Aufschwungs. Mit starken Leistungen hat sich Arnold so sehr ins Rampenlicht gespielt, dass nun sogar über eine Nominierung des 26-Jährigen für die Nationalmannschaft spekuliert wird. VfL-Boss Jörg Schmadtke forderte Bundestrainer Joachim Löw zuletzt zu einem Besuch in Wolfsburg auf, um sich persönlich von Arnolds Topform zu überzeugen. Zusammen mit dem Österreicher Xaver Schlager bildet Arnold eines der besten Mittelfeld-Duos der Liga. Am Wochenende kann Arnold gleich zwei Mal Werbung für sich machen. Am Samstag auf dem grünen Rasen gegen Hertha BSC und am Sonntag in der TV-Sendung "Doppelpass" bei Sport1.

JOCHEN SCHNEIDER: Der im knapp 60 Kilometer von Stuttgart entfernten Mutlangen geborene Schneider kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück. Als einstiger VfB-Praktikant war der Betriebswirt bei den Schwaben 2004 zum alleinigen Manager aufgestiegen und hatte den Club 2015 erst nach 16-jähriger Anstellung verlassen. Seine am 14. März 2019 begonnene Zeit als Sportvorstand beim FC Schalke 04 wird wesentlich kürzer ausfallen. Als Konsequenz aus der anhaltenden Talfahrt des Tabellenletzten gehen der Revierclub und Schneider zum Saisonende getrennte Wege.

PETER GULACSI: Der ungarische Nationaltorwart von RB Leipzig überzeugt nicht nur sportlich. Mit elf Spielen ohne Gegentor weist Gulacsi den Bestwert der Bundesliga auf. Der Horizont des 30-Jährigen geht über das Stadion hinaus. Das bewies Gulacsi unter der Woche, als er sich öffentlich gegen die homophobe Gesetzgebung der Regierung seines Heimatlandes stellte. Dafür erntete Gulacsi gerade aus Ungarn viele negative Kommentare. Doch er wird sich nicht beirren lassen. Gulacsi setzt sich mit seiner Frau Diana seit Jahren auch für kranke Kinder und den Tierschutz ein.

© dpa-infocom, dpa:210226-99-613322/3