Dortmund. Der BVB steht kurz vor dem zehnten Einzug in das Achtelfinale der Champions League. Mit einem Sieg gegen Lazio Rom wäre sogar der vorzeitige Gruppensieg perfekt - und die Revanche für das 1:3 im Hinspiel gelungen.

Dem BVB bietet sich die Chance zum schnellen Frustabbau. Nur vier Tage nach dem vieldiskutierten 1:2 gegen den 1. FC Köln könnte im Duell mit Lazio Rom am heutigen Mittwoch (21.00 Uhr/Sky) der vorzeitige Einzug in das Achtelfinale der Champions League perfekt gemacht werden.

AUSGANGSLAGE: Seit dem Fehlstart in die Gruppenphase vor sechs Wochen in Rom (1:3) hat der BVB alle drei Partien gegen St. Petersburg (2:0) und Brügge (3:0/3:0) ohne Gegentor gewonnen. Der Revierclub führt die Tabelle mit einem Zähler Vorsprung auf Lazio Rom an. Weil der Dritte aus Brügge bereits fünf Punkte hinter dem BVB liegt und zudem den direkten Vergleich verloren hat, würde ein Remis gegen Rom bereits den Weg in das Achtelfinale ebnen. Verpasst Brügge einen Sieg gegen St. Petersburg, wäre der BVB sogar mit einer Niederlage weiter. Bei einem Sieg über die bisher ungeschlagenen Römer wäre der vorzeitige Gruppensieg perfekt. "Wir sind Tabellenführer und wollen, dass es so bleibt", sagte Favre.

PERSONAL: Neben den Langzeitverletzten Marcel Schmelzer und Dan-Axel Zagadou sowie den an Corona erkrankten Reinier muss Trainer Lucien Favre auf Emre Can und Thomas Meunier verzichten. Nationalspieler Can fehlt wegen einer Blessur am Fußgelenk, Außenverteidiger Meunier klagt über Wadenprobleme. Dagegen darf Raphael Guerreiro auf ein Comeback hoffen. Der Portugiese nahm nach überstandener Muskelverletzung am Dienstagabend am Abschlusstraining für die Partie teil.

VORTEIL: Ein vorzeitiger Gruppensieg würde der Borussia nicht nur bei der Achtelfinal-Auslosung am 14. Dezember in Nyon Vorteile bescheren. Mit einem Sieg über Rom wäre das letzte Gruppenspiel knapp eine Woche später in St. Petersburg zumindest sportlich bedeutungslos. In diesem Fall könnte es sich Trainer Favre leisten, gleich zahlreiche Stammkräfte für die bis Weihnachten anhaltende Terminhatz zu schonen. Von diesen Gedankenspielen wollte Favre nichts wissen. "Wir kennen die Tabelle. Aber wir dürfen uns nicht schon vorher unter Druck setzen, sondern müssen uns auf dieses Spiel konzentrieren. Danach werden wir sehen."

RÜCKKEHR Ciro Immobile trug in der Saison 2014/15 das schwarz-gelbe Trikot, wurde aber beim Revierclub nicht glücklich. Nach Wanderjahren hat der 30-Jährige bei Lazio nun sein Glück gefunden. Rechtzeitig vor dem zweiten Spiel gegen den BVB sind die Folgen einer Corona-Infektion überstanden. Er hofft auf eine ähnlich gute Leistung wie vor sechs Wochen, als er mit einem Treffer und einem Assist maßgeblich zum 3:1 beitrug. "Da hat er sich super gezeigt", befand Thomas Delaney. Der dänische Nationalspieler hofft auf einen Lerneffekt beim BVB: "Das war ein Spiel, in dem das Verteidigen auf dem ganzen Platz fehlte. Wir waren immer einen Schritt zu spät. Diesmal wird es ein anderes Spiel."

REAKTIONEN:

Lucien Favre (BVB-Coach): "Ein Spiel wie gegen Köln darf nicht passieren. Aber es ist passiert und wir können es nicht mehr ändern. Wir müssen nach vorn schauen. Unser Fokus ist das Spiel gegen Lazio."

Simone Inzaghi (Lazio-Coach): "Es fehlt uns noch etwas, um in die Top 16 in Europa zu gelangen. Aber wir kennen unseren Wert, wir konnten unsere Qualitäten im Hinspiel unter Beweis stellen. Im Fußball gibt es keine Mathematik, aber wir sind ungeschlagen. Bisher haben wir wichtige Ergebnisse gegen Gegner auf höchstem Niveau erzielt."

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