Manchester. Nach dem Sieg in Paris geht Manchester City als Favorit in das erste Halbfinal-Rückspiel der Champions League. Trainer Pep Guardiola erwartet für sein Team dennoch einen unangenehmen Abend.

Trotz oder gerade wegen des 2:1-Hinspielsiegs für Manchester City warnte Pep Guardiola seine Profis vor dem Rückspiel gegen Paris Saint-Germain am heutigen Abend (21.00 Uhr/Sky/DAZN).

"Sie müssen verstehen, dass das eine große Schlacht wird und wir leiden werden", sagte der Starcoach, der mit den Citizens erstmals in der Clubgeschichte ein Champions-League-Finale erreichen will, vor dem Duell im Etihad-Stadion. "Sie müssen sich vorstellen, dass wir es schaffen."

Im Hinspiel hatte Man City in Paris einen schlechten Start erwischt. In der ersten Halbzeit dominierte die mit Stars wie Neymar und Kylian Mbappé gespickte PSG-Elf im Prinzenpark das Spiel und ging verdient in Führung. Nach der Pause drehte City auf und drehte durch Tore von Kevin De Bruyne und Riyad Mahrez das erste Halbfinale. "Du kannst nicht 90 Minuten so spielen, wie wir das in der zweiten Hälfte gemacht haben", sagte Guardiola nun. "Ich würde das gern machen, aber das wird nicht passieren."

Entscheidend sei, "wie wir in den schlechten Momenten spielen", mahnte der Coach, der als Trainer des FC Barcelona zweimal den Henkelpott gewonnen hat. Von seinen Spielern verlange er gegen Paris nichts anderes als sonst. "Wir spielen schwere Spiele in der Premier League, so schwere wie PSG", so Guardiola. "Geht einfach rein und macht, was wir die Saison über gemacht haben. Nehmt den Ball, holt euch den Schwung zurück und versucht, das Spiel zu gewinnen."

Mit Ausnahme des FA Cups, wo im Halbfinale gegen Thomas Tuchels FC Chelsea Schluss war, klappte das in dieser Spielzeit gut. Man City feierte den vierten Ligapokal-Triumph in Serie. Die Meisterschaft in der Premier League ist nur noch Formsache und hätte schon feststehen können, wenn Manchester United am vergangenen Spieltag gegen Liverpool verloren hätte. Doch die Partie wurde nach Protesten gegen die United-Inhaber verschoben. Nun hat es City gegen Chelsea selbst in der Hand.

Guardiola betont zwar regelmäßig, dass der dritte Liga-Titel in vier Jahren für ihn über allem steht. Glauben muss man ihm das aber nicht. Der Gewinn der Champions League ist bekanntlich schon lange das erklärte Ziel der City-Bosse und wäre die Krönung einer überragenden Saison für das Team um den deutschen Fußball-Nationalspieler Ilkay Gündogan, der sich in der Form seines Lebens befindet.

Bis dahin hat Paris noch ein Wörtchen mitzureden. Zumindest Superstar Neymar, der in der zweiten Hälfte des Hinspiels nur noch durch unsportliches Verhalten aufgefallen war, hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, erneut im Finale zu stehen. Im vergangenen Jahr hatte PSG das Endspiel mit 0:1 gegen den FC Bayern verloren. Im Pariser Club-TV äußerte sich Neymar jetzt martialisch: "Ich werde der erste Krieger sein, der für die Mannschaft in den Kampf ziehen wird."

Ein englisches Endspiel wäre möglich. Im anderen Halbfinal-Rückspiel stehen sich Chelsea und Real Madrid gegenüber, das Tuchel-Team hat nach dem 1:1 in Madrid eine gute Ausgangsposition.

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