Wolfsburg. Der VfL Wolfsburg tut sich im Zwischenrunden-Hinspiel der Europa League lange schwer gegen Malmö FF. Dabei haben die Schweden mehr als zwei Monate keine Wettkampfpraxis. Am Ende reicht es für ein 2:1. In Malmö müssen sich die Wolfsburger noch erheblich steigern.

Der VfL Wolfsburg hat in der Europa League ein schwaches Heimspiel noch gedreht. Gegen den schwedischen Vizemeister Malmö FF gewann der Fußball-Bundesligist sein Zwischenrunden-Hinspiel nach einem 0:1-Rückstand noch mit 2:1 (0:0).

Das Elfmeter-Tor durch den früheren Leverkusener Isaac Kiese Thelin war in der 47. Minute so etwas wie ein Weckruf für den bis dahin einfallslosen VfL. Danach trafen Josip Brekalo (49.) und Admir Mehmedi (63.) noch für die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner. "Ich bin schon froh über das 2:1. Entscheidend war heute die Reaktion", sagte VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer und wirkte fast erleichtert.

Eine beruhigende Ausgangsposition für das Rückspiel ist dieser knappe Vorsprung allerdings nicht. Denn die Wolfsburger müssen sich in genau einer Woche in Malmö auf eine lautstarke Kulisse einstellen. Der Heimatclub von Zlatan Ibrahimovic wurde schon in der Volkswagen Arena von rund 4500 eigenen Fans unter den 13.801 Zuschauern unterstützt. "Wir haben heute einen Vorgeschmack darauf bekommen, was uns nächste Woche in Malmö erwartet", meinte Schäfer.

Wie schon in den Europa-League-Spielen in Frankfurt und in Leverkusen wurde auch in Wolfsburg der Opfer der Gewalttat von Hanau mit einer Schweigeminute gedacht. Mit Beginn des Spiels versuchten die Gastgeber dann, gleich das Geschehen zu bestimmen. Doch die Niedersachsen taten sich lange sehr schwer, obwohl der schwedische Vizemeister zuvor mehr als zwei Monate praktisch keine Wettkampfpraxis hatte.

Der VfL, bei denen Kapitän Josuha Guilavogui wegen Knieproblemen durch Yannick Gerhardt im defensiven Mittelfeld kurzfristig ersetzt werden musste, agierte gegen die robusten Schweden einfallslos. Zudem lähmten Abspielfehler immer wieder das Aufbauspiel der Wolfsburger. Gerade einmal zu einer klaren Chance kamen sie vor der Pause: Nach Pass von Xaver Schlager knallte Josip Brekalo den Ball an die Latte (38.). Von Malmö war so gut wie nichts in der Offensive zu sehen.

Das änderte sich gleich nach der Pause. Mit seiner bis dahin ersten gefährlichen Aktion ging der schwedische Rekordmeister in Führung: Anders Christiansen köpfte im VfL-Strafraum den Ball an die Hand von Wolfsburgs Kevin Mbabu. Den Handelfmeter verwandelte Kiese Thelin (47.), der in der vergangenen Saison sich nicht bei Bayer Lverkusen in der Bundesliga hatte durchsetzen können.

Der Gegentreffer wirkte wie ein Erweckungserlebnis für die Wolfsburger: Etwa zwei Minuten später hatte Brekalo (49.) nach Pass des eingewechselten Paulo Otavio den Ball wuchtig in Malmös Tor. Endlich fand der VfL zu seinem Schwung, auch wenn noch klare Möglichkeiten aus dem Spiel heraus fehlten.

So brauchte es einen Freistoß, um das Spiel endgültig zu drehen: nach der Flanke von Maximilian Arnold war Mehmedi (63.) mit dem Kopf zur Stelle. Danach verflachte die Partie wieder. Der VfL Wolfsburg verfiel wieder zu sehr in seinen Trott der ersten Halbzeit, um seine Ausgangsposition zu verbessern.