Berlin. Wer eine Photovoltaikanlage plant, sollte warten. Denn die Vergütung steigt. Dafür sinkt der Strompreis für Wärmepumpen und E-Autos.

Mit Strom lässt sich effizient heizen und das Auto antreiben. Um die Stromkosten für Wärmepumpen und Elektroautos zu senken, hat die Bundesregierung das sogenannte Osterpaket geschnürt. Was das im Einzelnen bedeutet, erläutert der Geldratgeber Finanztip.

Osterpaket kommt: Höhere Einspeisevergütung für Solarstrom

Am günstigsten ist Strom, wenn ihn jemand selbst erzeugt – mit einer Photovoltaikanlage. Die Kosten liegen bei kleinen Anlagen zwischen 10 und 14 Cent pro Kilowattstunde. Ein Haushalt kann aber in der Regel nur einen Teil des erzeugten Stroms selbst nutzen. Überschüsse werden daher ins öffentliche Netz eingespeist.

Dafür bekommt der Anlagenbetreiber 20 Jahre lang eine feste Vergütung. Für eine kleine Anlage, die im April ans Netz geht, gibt es 6,5 Cent pro Kilowattstunde. Monat für Monat sinkt der Satz – je später eine Anlage in Betrieb geht, desto niedriger ist die Einspeisevergütung.

Nach dem Gesetzentwurf soll die Vergütung wieder auf 6,9 Cent pro Kilowattstunde steigen – und für alle Anlagen so hoch bleiben, die bis Januar 2023 den Betrieb aufnehmen. Wer in diesem Frühling eine PV-Anlage installieren lässt, sollte daher mit dem Netzanschluss warten, bis die neuen Regeln gelten. Bis zum Sommer dürfte es so weit sein.

Eigene Vergütung für Voll-Einspeiser von Solarstrom

Für PV-Anlagen, deren Strom vollständig ins öffentliche Netz wandert, soll es künftig einen eigenen Fördersatz geben: 12,5 Cent pro Kilowattstunde bis 10 Kilowatt Leistung; 10,3 Cent pro Kilowattstunde bis 100 Kilowatt Leistung.

Mit diesen Sätzen lassen sich Photovoltaikanlagen rentabel betreiben. Vielleicht erhöht sich die Vergütung noch – der Bundesverband Solarwirtschaft fordert 2 bis 3 Cent pro Kilowattstunde mehr.

Keine Umlagen mehr auf Wärmestrom und Autostrom

Wärmestrom und Autostrom sind günstiger als Haushaltsstrom, wenn ein eigener Stromzähler den Verbrauch misst und die Wärmepumpe oder Wallbox steuerbar sind. Dann gelten für die Geräte geringere Netzentgelte. Wärmestrom kostet nach Daten der Bundesnetzagentur heute im Schnitt rund 7 Cent weniger als Haushaltsstrom. Für Ladestrom gibt es keine vergleichbaren Zahlen.

Strom dürfte ab Juli insgesamt günstiger werden, da die EEG-Umlage wegfällt. Das senkt den Strompreis um 4,4 Cent pro Kilowattstunde (mit Mehrwertsteuer). Ab 2023 sollen zudem die weiteren vier Umlagen wegfallen, die es auf Wärmestrom und Autostrom gibt – das dürfte den Preisvorteil gegenüber Haushaltsstrom noch weiter erhöhen.

Die vier Umlagen machen zusammen rund 1,5 Cent pro Kilowattstunde aus (mit Mehrwertsteuer). Für Wärmepumpen gibt es noch eine weitere Bedingung: Sie müssen effizient arbeiten. Erdwärmepumpen sollen eine Jahresarbeitszahl von mindestens 4 haben, Luftwärmepumpen von mindestens 3,5.

Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit finanztip.de. Der Geld-Ratgeber für Verbraucher ist Teil der Finanztip-Stiftung.