Frankfurt/Main. Vorjahreshalbfinalist Eintracht Frankfurt will auch gegen RB Salzburg die Erfolgsstory in der Europa League fortschreiben. Hoffnung schöpfen die Hessen auch aus zwei Personalveränderungen beim Gegner.

Eintracht Frankfurt setzt wieder auf die Magie der Europa League, die Heimstärke und die eigenen Fans. "Donnerstag ist Eintracht-Tag", sagte Sportdirektor Bruno Hübner vor dem ersten K.o.-Rundenspiel am Donnerstag (18.55 Uhr/DAZN) gegen RB Salzburg.

Ungeachtet der 0:4-Niederlage im Bundesligaspiel bei Borussia Dortmund am Freitag ist die Zuversicht beim Halbfinalisten des Vorjahres groß, wieder ein Fußballfest feiern zu können.

"Ich bin sicher, dass wir ein anderes Bild abgeben werden", sagte Trainer Adi Hütter mit Bezug auf das BVB-Spiel. Maßgebend sind für ihn die drei Siege und das eine Remis zum Start ins neue Jahr. "Ich glaube, dass sich durch unseren starken Rückrundenstart das Blatt wieder gewendet hat", sagte Hütter und sprach von einer 50:50-Chance. Mehr noch hofft er, schon im ersten Spiel die Basis für den Einzug ins Achtelfinale legen zu können: "Wenn wir zu null spielen oder mit ein oder zwei Toren gewinnen, ist das eine gute Ausgangsposition."

Eintracht-Torwart Kevin Trapp glaubt, dass dies gelingen und man an den Erfolg der vergangenen Saison anknüpfen kann. "Wir haben erlebt, was dieser Wettbewerb bei Spielern und Zuschauern auslöst", sagte der Nationalkeeper. "Die Europa League wirkt elektrisierend auf Verein und Umfeld. Wir möchten wieder über Deutschland hinaus auf uns aufmerksam machen."

Gestärkt wird der Optimismus dadurch, dass der österreichische Meister in der Winterpause in Erling Haaland (Borussia Dortmund) und Takumi Minamino (FC Liverpool) zwei Topspieler verkauft hat. Der neue BVB-Torjäger Haaland hatte auch beim 0:4 der Eintracht einen Treffer beigesteuert. "Über seinen Wechsel können wir ein bisschen froh sein", sagte Frankfurts Stürmer Goncalo Paciencia vorausschauend schon vor der Partie in Dortmund. "Jetzt spielen wir nicht ein zweites Mal in der Europa League gegen ihn."

Trotz des personellen Aderlasses der Salzburger und der jüngsten Heimniederlage gegen den Linzer ASK (2:3) warnt Sportvorstand Fredi Bobic davor, den Gegner zu unterschätzen. "Sie haben viele gute Spieler, die nachgerückt sind. Es ist eine sehr starke, gute Mannschaft", sagte Bobic. Auch Hütter erwartet trotz der Winterverkäufe starke Salzburger. "Sie sind vielleicht noch schneller im Spiel nach vorne, noch besser im Pressing."

Offen ist, ob er dem wie in den vergangenen Partien mit einer Viererkette begegnet oder auf eine Dreierkette umstellt. Da Martin Hinteregger (Gelbsperre) als zentrale Figur der Vierer-Variante fehlt, dürfte Hütter eher die Dreier-Lösung wählen.

Für den österreichischen Eintracht-Chefcoach sind die Partien gegen Salzburg - das Rückspiel wird in einer Woche ausgetragen - eine Begegnung mit der Vergangenheit. Der 50-Jährige, der bei Salzburg wohnt, erlebte Freud und Leid bei seinem Ex-Club. Im März 1994 sorgte er mit zwei Toren entscheidend mit dafür, dass die Eintracht an dem Vorgängerclub SV Casino Salzburg im Europacup scheiterte. Als Trainer verließ er trotz Double-Gewinns den Club 2015 nicht gütlich, weil schon damals die talentiertesten Spieler verkauft wurden. Dennoch blickt er auf die Zeit versöhnlich zurück: "Danach hat mich der Weg ins Ausland geführt und nun sitze ich hier in Frankfurt."