Berlin. Beim Ausbau des Ladenetzes für will der neue Verkehrsminister Volker Wissing Tempo machen – und nimmt die Autoindustrie in die Pflicht.

In der Debatte um den Ausbau des Ladenetzes für Elektroautos hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) die Automobilindustrie in die Pflicht genommen. Gegenüber unserer Redaktion wies er darauf hin, dass die Automobilindustrie mit Hauptprofiteur des Ausbaus der Ladeinfrastruktur sei. Wissing forderte von ihr deshalb ein besonderes Engagement ein.

Zugleich zeigte sich der neue Verkehrsminister jederzeit offen für Gespräche über den Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur. Zuvor hatte Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der deutschen Automobilindustrie (VDA), einen branchenübergreifenden Ladenetz-Gipfel gefordert.

Wissing: Laden muss so einfach wie Tanken sein

„Wir können die Menschen nur vom Umstieg auf klimafreundliche Elektromobilität überzeugen, wenn wir sicherstellen, dass sie überall schnell und unkompliziert laden können“, sagte Wissing unserer Redaktion. „Nur wenn Laden so einfach wie Tanken wird, schaffen wir es, die Menschen auf dem Schritt in Richtung Mobilität der Zukunft und Klimaneutralität mitzunehmen.“ Mehr zum Thema: Wie E-Autofahrer 275 Euro im Jahr verdienen können

Der neue Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sieht beim E-Ladenetz die Industrie mit in der Pflicht.
Der neue Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sieht beim E-Ladenetz die Industrie mit in der Pflicht. © dpa | Michael Kappeler

Wissing betonte, dass sich die Autoindustrie bei den Herausforderungen, die die Transformation der gesamten Branche mit sich bringt, in der Verantwortung sehen sollte. Die Elektromobilität könne man nur gemeinsam zum Erfolgsmodell machen.

Die Ampelkoalition werde dafür ressortübergreifend viele Maßnahmen auf den Weg bringen. Deutschland müsse zum Leitmarkt für Elektromobilität werden. Dazu gehöre ein massiv beschleunigter Ausbau der Ladeinfrastruktur. Auch interessant: So viele Gemeinden haben noch keine einzige Ladesäule für E-Autos.

Anlass für die Debatte war eine Äußerung der Chefin des Energiewirtschaftsverbands BDEW, Kerstin Andreae, die vor einem Überangebot gewarnt hatte. Sie zeigte sich besorgt, dass viele Ladesäulen schlicht nicht genutzt werden könnten. VDA-Chefin Müller forderte dagegen im „Spiegel“ einen beschleunigten Ausbau. (aky)