Berlin. Wegen Corona sind die Menschen in Deutschland dazu aufgerufen Reisen einzuschränken. Darauf hat nun das Unternehmen Flixbus reagiert.
Der Fernbus-Anbieter Flixbus stellt seine Fahrten in Deutschland, Österreich und der Schweiz ab dem 3. November vorläufig ein, wie das Unternehmen Flixmobility am Freitag bekannt gab. Von der Entscheidung sind auch die Fernzüge von Flixtrain betroffen.
Grund dafür sind die neuen Corona-Kontaktbeschränkungen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länderregierungschefs- und chefinnen riefen dabei auch dazu auf, auf private Reisen und Verwandtenbesuche zu verzichten.
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Flixbus will zu Weihnachten wieder Fahrten anbieten
Sollte es das Pandemie-Geschehen zulassen plant Flixbus die Wiederaufnahme des Betriebs bis zu den Feiertagen im Dezember. „Auch Flixtrain wird, sobald es möglich und sinnvoll ist, wieder fahren.“ Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen, sagte Mitgründer und Geschäftsführer André Schwämmlein. „Schließlich sind unsere Verkehrsträger auch in Zeiten von Corona zwei der sichersten Verkehrsmittel überhaupt.“ Dennoch müsse man auf die derzeitige Lage reagieren.
Das Unternehmen hatte bereits im Frühjahr aufgrund der Corona-Auflagen seine Fahrten zeitweise eingestellt. „Im Sommer konnten wir dann wieder etwa die Hälfte unseres Netzes bedienen. Wir folgen dabei sehr stark der Nachfrage“, sagte Schwämmlein der „Welt am Sonntag“.
Schon im Oktober habe man wieder eine „eine gebremste Reiselust“ registriert. „Im Moment liegen wir etwa bei 30 Prozent, werden aber wieder komplett reduzieren, weil der politische Wunsch ist, dass man nicht reist“, sagte Schwämmlein.
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Bahn kann Zugverkehr aufrechterhalten – Flixtrain bemängelt fehlende Unterstützung
Den Zugverkehr von Flixtrain hätte das Unternehmen nach eigenen Angaben gerne in einer drastisch abgespeckten Form aufrecht erhalten. „Aus wirtschaftlichen Gründen ist das leider nicht möglich.“ Die Deutsche Bahn AG hingegen hält den Betrieb weitestgehend ohne Einschränkungen aufrecht.
Obwohl aus Sicht von Flixmobility der EU-rechtliche Rahmen gegeben wäre, als Soforthilfe etwa die Trassengebühren zu erlassen oder zu senken, gebe es seitens der Bundesregierung keine Bestrebungen dieser Art.„Leider verpasst die Bundesregierung hier erneut eine Chance, den privaten Mobilitätssektor in der Krise zu unterstützen“, kritisierte Schwämmlein. Es werde geprüft, „ob wir uns mit Investitionen in Flixtrain nach der Pandemie verstärkt auf andere Märkte konzentrieren, in denen private Anbieter einem fairen Wettbewerb ausgesetzt sind“.
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(dpa/afp/jas)