Paris. Google soll eigene Dienste bei der Vergabe von Online-Werbung bevorzugt haben. Jetzt muss der Konzern ein beachtliches Bußgeld zahlen.

Wegen der Bevorzugung eigener Dienste bei Online-Werbung hat die französische Wettbewerbsbehörde den Internet-Riesen Google zu einer Strafe von 220 Millionen Dollar verurteilt.

Wie die Behörde am Montag in Paris mitteilte, habe Google die Vorwürfe nicht bestritten, das Bußgeld sei nun im Rahmen eines Vergleichs angeordnet worden. Das Unternehmen habe zudem entsprechende Änderungen angeboten, die von der Behörde akzeptiert worden seien.

Die Wettbewerbsbehörde wirft dem US-Unternehmen vor, seine marktbeherrschende Stellung auf dem Markt für Anzeigenserver missbraucht zu haben. Google habe "seinen eigenen Technologien, die unter der Marke Google Ad Manager angeboten werden, eine Vorzugsbehandlung gewährt", hieß es. Unter den Benachteiligten seien demnach auch Presseverbände, deren Wirtschaftsmodell durch den Rückgang des Verkaufs von Zeitungsabonnements sowieso ernsthaft geschwächt sei.

Google: Missbraucht das Unternehmen seine Monopol-Stellung?

Daher seien diese Praktiken "besonders schwerwiegend", wie die Behörde mitteilte. Die Plattformen seien etwa auf dem Markt der sogenannten Supply-Side-Plattformen (SSPs) benachteiligt worden. Dabei handelt es sich um eine Schnittstelle zwischen Website-Anbietern und Werbetreibenden. Lesen Sie auch: Google Fotos nicht länger kostenlos: Drei Alternativen

Die französische Wettbewerbsbehörde erinnerte an die besondere Verantwortung von Unternehmen mit einer Stellung wie Google. Die Praktiken des Unternehmens "benachteiligten den Wettbewerb auf dem aufstrebenden Online-Werbemarkt und ermöglichten es Google, seine marktbeherrschende Stellung nicht nur zu erhalten, sondern noch auszubauen", wie Isabelle de Silva, Vorsitzende der französischen Wettbewerbsbehörde, mitteilte.

(dpa/fmg)