Berlin. Die Reiselust der Deutschen kehrt zurück. Viele Urlauber wollen im Winter ins Warme. Welche Reiseziele derzeit besonders beliebt sind.

Die Reiselust der Deutschen kehrt zurück. „Viele Menschen wollen raus und in die Wärme“, fasst der Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV), Norbert Fiebig, den aktuellen Buchungstrend für die bevorstehenden kälteren Monate zusammen. Sobald Corona-Einschränkungen für ein Reiseziel entfallen, steigen auch die Buchungszahlen teilweise schon binnen weniger Tage deutlich.

Viele Urlauber buchen aufgrund der unsicheren Pandemielage jedoch weiter vergleichsweise kurzfristig. Zwischen November und April sind vor allem die Kanaren, Ägypten, die Türkei und Fernreisen in die Dominikanische Republik, auf die Malediven und in die Vereinigten Arabischen Emirate stark gefragt. „Auf die Kanaren entfällt derzeit rund ein Drittel aller Umsätze, die bei Reiseveranstaltern pauschal oder als Bausteine gebucht werden“, berichtet Fiebig.

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Die Dominikanische Republik weise bereits sechs Prozent höhere Umsätze aus als vor der Krise. Auch die Malediven seien dabei, als Reiseziel das Vorkrisenniveau wieder zu erreichen. Die Buchungen in klassische Winterreiseziele wie Thailand, die USA, Mauritius, Kuba, Tansania oder Südafrika liegen unterdessen noch deutlich unter dem Niveau der Vorkrisenzeit.

Trotz Reiselust: Umsätze der Reisebranche liegen noch unter dem Vorkrisenniveau

„Wir erleben insgesamt zwar noch keine Trendwende, aber das Licht am Ende des Tunnels wird heller“, sagt der DRV-Präsident. Aktuell liege der Buchungsrückstand immer noch 50 Prozent unter dem Winter 2019/20 vor dem Corona-Ausbruch.

Prognosen für das nächsten Tourismusjahr 2021/2022 seien schwierig, „weil dies stark von dem Verlauf der Pandemie bei uns und in den Zielregionen abhängt“. Eine stärkere Belebung erhofft sich Fiebig ab dem zweiten Quartal 2022. „Die Reiselust und der Optimismus der Menschen ist jedenfalls da.“

Auch wenn in diesem Jahr wieder mehr Menschen auf Reisen waren, so lag das Umsatzminus für das Reisejahr 2020/21 (Stand Ende September) 69 Prozent unter dem Vor-Corona-Jahr 2019. Dies entspricht einem Umsatzrückgang von fast zwölf Milliarden Euro für Veranstalterreisen. Besonders beliebt waren in diesem Jahr Spanien, Griechenland und die Türkei. Eine größere Insolvenzwelle blieb in der Branche aufgrund der staatlichen Corona-Hilfen aus.

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