Bühl. Weihnachtsbäume werden dieses Jahr wegen Corona vermutlich deutlich teurer – doch das Virus ist nicht die einzige Gefahr für die Branche.

Die Preise für Weihnachtsbäume könnten dieses Jahr deutlich steigen. Der Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger begründet die ins Haus stehenden Preiserhöhungen mit höheren Kosten wegen der Corona-Pandemie.

Die Händlerinnen und Händler müssten dieses Jahr Hygienekonzepte erstellen, mehr Platz vorhalten und vermutlich neues Personal einstellen, um mit den Hygienebestimmungen konform zu sein. Laut dem Bundesverband betragen die Preise für Nordmanntannen bester Qualität in diesem Jahr zwischen 20 und 27 Euro – ein Anstieg im Vergleich zum letzten Jahr: Da kostete die Tanne zwischen 18 und 23 Euro.

Nordmanntanne bleibt der beliebteste Baum

Wegen ihrer weichen und festsitzenden Nadeln ist die Nordmanntanne nach wie vor der der beliebteste Weihnachtsbaum der Deutschen. Ihr Marktanteil beträgt zwischen 75 und 80 Prozent. Allerdings ist sie auch die teuerste Baumart. Wer nicht so viel bezahlen will, kann Blautannen für zwölf bis 16 Euro oder Fichten für neun bis zwölf Euro je Meter kaufen.

Martin Rometsch ist Geschäftsführer des Bundesverbandes der Weihnachtsbaumerzeuger. Für 2020 hofft er auf einen stabilen Absatz von 20 bis 22 Millionen Weihnachtsbäumen. Allgemein sei die Branche allerdings verunsichert:

Weniger Umsatz durch abgesagte Weihnachtsmärkte

„Es ist damit zu rechnen, dass Dekobäume wegen abgesagter Weihnachtsmärkte weniger nachgefragt würden. Die Befürchtung ist, dass im gewerblichen Bereich und im öffentlichen Raum weniger stattfindet“, erzählt Rometsch.

Komplett pessimistisch will der Geschäftsführer aber nicht in die Saison gehen. Er hoffe, dass die Menschen es sich während der Pandemie zu Hause besonders gemütlich machen wollen – und daher eher als sonst einen Baum kauften.

Corona nicht einzige Sorge der Weihnachtsbaumerzeuger

Doch neben Corona gibt es noch eine weitere Sorge der Weihnachtsbaumerzeuger: Die afrikanische Schweinepest. Wo Sperrbezirke eingerichtet werden, können Erzeuger nach Rometschs Angaben ihre Weihnachtsbäume nicht mehr vermarkten. „Wenn sich ein Betrieb im Sperrbezirk befindet, bleibt er auf seinen Bäumen sitzen.“ (te/dpa)