Berlin. Mike Mohring mahnt an, „nicht die gleichen Fehler wie die SPD“ zu machen. Man solle sich auf den Wahlkampf in Thüringen konzentrieren, nicht auf die Urwahl des Unions-Kanzlerkandidaten.

Thüringens CDU-Landeschef Mike Mohring hat die jüngste Debatte über eine Urwahl des Unions-Kanzlerkandidaten kritisiert. „Es wäre schön, wenn wir nicht die gleichen Fehler machen würden wie die SPD“, sagte Mohring dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Dienstag). „Statt uns mit Personaldebatten aufzuhalten, sollten wir uns auf Sachpolitik konzentrieren - und auf den Wahlkampf.“ In Thüringen wird am 27. Oktober ein neuer Landtag gewählt, Mohring ist der Spitzenkandidat seiner Partei.

Angesichts schwacher Umfragewerte für die Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer wurde in der CDU zuletzt über einen Mitgliederentscheid über die Kanzlerkandidatur diskutiert. Die Werteunion, ein Zusammenschluss sehr konservativer Unionspolitiker, der schon länger eine sogenannte Urwahl fordert, begann im Internet, Unterstützerstimmen dafür zu sammeln.

Auch die Junge Union (JU) will sich auf ihrem Jahrestreffen am kommenden Wochenende mit dieser Frage befassen. Die „Welt“ berichtete, dass auch der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz auf dem „Deutschlandtag“ der JU in Saarbrücken sprechen werde. Dies habe JU-Chef Tilman Kuban der Zeitung bestätigt. Merz werde bereits am Freitag zur Jungen Union sprechen - und damit vor der Abstimmung über eine Urwahl, hieß es in dem Bericht. Merz hatte bei der Wahl zum CDU-Parteivorsitzenden im vergangenen Dezember nur knapp gegen Kramp-Karrenbauer verloren.

Selbst wenn sich der Unions-Nachwuchs bei seinem Treffen für eine Urwahl des Kanzlerkandidaten aussprechen sollte, wäre für entsprechende Satzungsänderungen bei CDU und CSU jeweils ein Parteitagsbeschluss nötig.