Britta Hinkel hat genug von Analysen.

Neulich fragt mich meine besten Freundin Pia: „Welcher Maskentyp bist du eigentlich?“

„Maskentyp?“, sag ich.

„Na, trägst du selbstgenähte Mund-Nase-Bedeckungen oder welche aus der Apotheke oder aus dem Baumarkt oder einfach nur ein Tuch oder Schal vorm Gesicht? Und das generell, sobald du deine Wohnung verlässt? Oder erst, wenn du ein Geschäft betrittst oder einen Bus beziehungsweise Zug? Und sicherst du das Stück Stoff mit Gummiband überm Ohr oder lieber mit Stoffbändern, die am Hinterkopf zusammengebunden werden?“, sagt Pia.

„Oh je, darüber mache ich mir keine Gedanken“, sag ich.

„Solltest du aber, das verrät nämlich so einiges über dich“, sagt Pia.

„Was denn?“, sag ich.

„Na, ob du dein Leben selbst in die Hand nimmst oder es von anderen bestimmen lässt. Ob du dich kreativ den Herausforderungen der Zeit stellst oder unkritisch mit dem Strom schwimmst. Und ob du überängstlich bist oder ein gesundes Vertrauen in den Gang der Dinge hast zum Beispiel“, sagt Pia.

„Also meine Entscheidungen in dieser Sache sagen eigentlich was ganz anderes aus: Ob die Stoffreste, die mir zur Verfügung stehen, sich eignen, sie mir ins Gesicht zu hängen. Ob meine Nähmaschine momentan funktioniert oder eine Generalüberholung nötig hätte. Ob mein derzeitiger Alltagsradius es nötig macht, dass ich mich in einen Bus setze – und so weiter und so fort“, sag ich.

„Tja, du machst es einem nicht leicht, dein Maskenverhalten zu analysieren“, sagt Pia.

„Das tut mir echt leid! Aber wenn ich dir mal einen Tipp zum Thema Maskenanalyse geben darf: Du musst nicht so schreien unter deiner wunderschönen selbstgeschneiderten ,Munaske’. Ich verstehe dich auch mit Normallaut-stärke ganz ausgezeichnet! – Also zumindest akustisch“, sag ich.