Erfurt. Erstmals konnten Gäste in diesem Jahr einen eigenen Preis wählen. Diese Flexibilität war ein Türöffner für jüngere Besucher.

Die Thüringer Bachwochen haben in diesem Jahr 16.300 Gäste angelockt. Nach zwei ausgefallenen Festivals und 13.800 Besuchern im vergangenen Jahr stabilisierten sich damit die Zahlen langsam, wie die Veranstalter am Sonntag mitteilten. Dennoch habe man im Vorfeld höhere Erwartungen gehabt. Nach rund 50 Veranstaltungen endet das Festival mit einem Konzert in der Bachkirche Arnstadt am Sonntagabend.

"Trotz anhaltender Krisen und Herausforderungen sehen wir eine starke Wertschätzung der Kultur in diesen schwierigen Zeiten", sagte der Geschäftsführer der Bachwochen, Christoph Drescher. Viele Veranstaltungen hätten inhaltlich gut funktioniert. Dennoch spiegele die Auslastung von 65 Prozent "die unverändert fordernde Situation für die Kultur- und Veranstaltungsbranche wider".

Erstmals "Pay what you can"

Erstmals konnten Gäste in diesem Jahr mit dem Bezahlsystem "Pay what you can" ("Zahlen, was Sie können") einen eigenen Preis wählen. Zwei Drittel des Publikums habe den vorgeschlagenen Preis bezahlt, ein Drittel habe ihn in beide Richtungen angepasst, teilten die Organisatoren mit. "Die Flexibilität im Preis war zudem ein Türöffner für jüngere Besucher, die teils erstmals zu den Konzerten der Bachwochen gekommen sind."

Die Thüringer Bachwochen verbinden Barockmusik, insbesondere Bach-Kompositionen mit zeitgenössischen Werken. Besucher erleben das Festival-Programm an authentischen Wirkungsstätten des Komponisten (1685-1750) in Thüringen. Dazu gehören unter anderem Eisenach, Arnstadt, Erfurt und Weimar. Das nächste Festival findet vom 21. März bis 14. April 2024 statt. Als Ensemble in Residenz wird dann das belgische Ensemble "Vox Luminis" zu Gast in Thüringen sein.